Gerade lese ich ein Buch „Autarkie für Anfänger“. Einfach minimalistisch denken. Das allerdings innen und außen. Erst der Kopf, dann der Rest. Das geht von der Prüfung, was brauche ich an Dingen bis hin welcher Mensch tut mir nicht gut. Ja, auch das. Nicht nur hier bin ich Prüfungen ausgesetzt denke ich. Geprüft wird immer und alles. Sagt mir einer die Wahrheit oder belügt er mich? Ist der 50-Euro-Schein echt? Ist der Steuerbescheid korrekt, oder muss Einspruch eingelegt werden? Prüfen und ganz besonders Geprüft-Werden ist gar nicht witzig merke ich.
Jede und jeder, der schon umgezogen ist, weiß, dass da immer geprüft werden muss, was mitgenommen und was weggeschmissen wird. Denn, sind wir mal ehrlich: eher wird was behalten, als weggeworfen. Doch kann ich Zeit und Kraft sinnlos vergeuden, wenn ich Dinge aufhebe und mitschleppe, die ich in den letzten fünf Jahren nicht mehr gebraucht oder angezogen habe. Wie befreit kann ich mich fühlen, wenn ich losgelassen habe. Deshalb ist es gut, auch im Alltag, zu prüfen, was weg kann. Unser Besitz vermehrt sich stetig und geheimnisvoll über die Jahre. Was heute immer noch auf dem Hausboden oder im Keller gelagert wird gilt zu prüfen, ob es weg kann. Sortieren und Ausmisten, damit wertgeschätzt werden kann, was noch da ist. Wie Silbermond es beschreibt: „Und eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent davon nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“
Die Jahreslosung 2025 lädt geradezu zum Prüfen ein. Neulich habe ich dazu einen Witz gelesen, der es verdeutlicht: „Richter zum Angeklagten: Sie haben in der Wohnung des Geschädigten nach Diebesgut gesucht. Wieso haben Sie dabei so viel zerstört, so viel Chaos hinterlassen und sämtliche Schubladen herausgerissen? Angeklagter: Herr Richter, im Grund meines Herzens bin ich ein frommer Mensch. Ich habe mich nur an die Worte des Apostels Paulus gehalten: Prüft alles und behaltet das Gute!“
Susanne Bannert, Prädikantin