
Liebe Leserin, lieber Leser,
ist das Motto der Woche der Diakonie, die heute beginnt. Können Sie diesem Satz zustimmen?
Beim Nachdenken sind mir Menschen eingefallen, die mich im Laufe meines Lebens unterstützt haben und denen ich sehr dankbar bin.
Meine Klassenlehrerin war mehr als einmal meine Rettung und hat mir aus manchem Schlamassel herausgeholfen.
Eine großartige Frau, der ich bis zu ihrem Tod verbunden war. Der Chef in meinem Ausbildungsbetrieb hatte wohl ein Gespür dafür, dass für mich „fordern und fördern“ passen könnte.
Einer meiner akademischen Lehrer hat in mir die Freude am Gottesdienst geweckt.
Auch professionelle Hilfe habe ich in Anspruch genommen: Coaching, um Leitungsaufgaben gerecht werden zu können oder Beratung, als wir mit unserem „Erziehungslatein“ an ein Ende gekommen waren.
In meinem Alltag begegne ich oft Menschen, deren Beruf(ung) die Unterstützung anderer Menschen ist: in der Pflege, in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen, in der Jugendhilfe, in der Beratung.
Etliche Mitarbeitende erzählen, wie sinnstiftend diese Aufgaben sind – und wie anstrengend. Erinnern Sie sich noch an das Klatschen für Pflegekräfte während der Pandemie?
Es war gut gemeint – aber auf Dauer viel zu wenig. Menschen, die täglich für andere da sind, brauchen mehr als Applaus: Sie brauchen Respekt, Unterstützung und echte Wertschätzung.
Denn: „jeder braucht Hilfe – irgendwann“. Und wenn dann keiner da wäre, wäre es doch wirklich übel!
Vielleicht mögen Sie sich zum Nachdenken anregen lassen: wo ist Ihnen geholfen worden?
Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen Menschen einfallen, an die Sie Ihren Dank adressieren können, vielleicht ganz konkret. Und dann halten wir die Sinne wach, ob ein Mensch in unserem Umfeld Unterstützung braucht.
Wäre doch klasse!
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag!
Ihr Hans-Joachim Lenke , Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes in Niedersachsen