Am Sonntag ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Dieser Sonntag hat ein doppeltes Gepräge. Es ist der Totensonntag, an dem an die Verstorbenen gedacht wird. Die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres werden im Gottesdienst verlesen. Viele besuchen an diesem Tag die Gräber der Angehörigen. Für viele Menschen ist es wichtig, Orte des Gedenkens an die Verstorbenen zu haben.
Zugleich wird dieser Sonntag auch Ewigkeitssonntag genannt. An diesem Sonntag wird nebeneinander gestellt, was wir in unserem Leben meist nur schwer zusammenbringen: Die Einsicht, dass unser Leben hier auf der Erde mit dem Tod ein Ende hat und daneben die tröstende Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott. In Gottes Wort kommt beides zusammen. So heißt es z.B in Psalm 90 Vers 12: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“. Auf die Ewigkeit weisen in der Bibel Verse hin wie z.B. im Buch der Offenbarung Kapitel 21,4: “Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Vor ein paar Tagen hatten wir in unserer Gemeinde einen Gottesdienst mit Liedern von dem US-amerikanischen Sänger und Komponisten Johnny Cash. In einem Lied, dass er kurz vor seinem Tod gedichtet und aufgenommen hat, beschreibt er seine feste Hoffnung, dass er in der Ewigkeit bei Gott sein wird. In dem Lied mit dem Titel 1.Corinthians 15,55 (benannt nach einem Bibelvers aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther) heißt es: „Tod wo ist dein Stachel, Grab, wo ist dein Sieg“.
Paulus meinte damit: Weil Jesus von den Toten auferstanden ist und damit den Tod besiegt hat, brauchen wir uns nicht mehr vor dem Tod zu fürchten. Alle die daran glauben, können auf die Vergebung der Sünden hoffen und auf die Auferstehung. Diese Botschaft ist so zeitlos, dass Johnny Cash sie 2000 Jahre später in unsere Welt getragen hat.
In Bildern beschreibt Cash das- hier ein paar Zeilen aus der deutschen Übersetzung des Liedtextes: „Tod, wo ist dein Stachel, Grab, wo ist dein Sieg?
Eine ewige Hoffnung entsteht über den Horizont hinaus, wenn ich sehe, dass mein Erlöser mich zu sich winkt. Laß mich segeln in Deinen Hafen von Licht. Und dort und für immer meine Leine auswerfen.“ Dazu hat Cash eine fröhliche Melodie komponiert, die zusammen mit dem Text eine feste Hoffnung und Zuversicht für das Leben hier und in Ewigkeit gibt.
Wilfried Dreyer, Prädikant, Kirchengemeinde Dedensen-Gümmer