Langsam fangen sie wieder an, die Sportfeste in den Schulen. Manche haben jahrgangsinterne Turniere in einer Mannschaftssportart, Volleyball, Fußball, Brennball oder so. Und bei den anderen geht es um den Vergleich der Einzelnen im Laufen, Springen, Werfen…
Vielleicht erinnern Sie sich auch an die Bundesjugendspiele? Den Ehrgeiz eine gute Zeit zu laufen oder besonders weit zu werfen? Das gute Gefühl und den Stolz eine gute Leistung gezeigt zu haben? Freude über den Sieg der Klasse beim Staffellauf?
Oder ging es Ihnen eher so wie mir? Enttäuschung, dass Sie, wie schon so oft, zu den langsamsten Läuferinnen gehörten? Angst und Frustration, weil Sie eine Kugel weit werfen sollten, obwohl die Kugel immer schon kurz vor Ihnen auf den Boden gefallen ist?
Bei all diesen Sportwettkämpfen liegen die verschiedenen Gefühle sehr dicht beieinander. Freude und Trauer, Jubel und Enttäuschung, Erleichterung und Frust, Stolz und Ärger, Angst und Scham, Hilflosigkeit und Verletzung. Vielleicht haben auch manche das Gefühl versagt zu haben. Weil Sie den Staffelstab fallen gelassen haben und die Klasse deshalb verloren hat…
Das ist kein schönes Gefühl. Dann ist es gut, wenn da jemand ist, die tröstet und sagt: „Du bist toll und ich mag dich! Ganz egal, wie deine Ergebnisse waren.“ Und diese Zusage gibt uns Gott auch. Er liebt uns und ist bei uns. Rolf Krenzer hat das in seinem Lied „Halte zu mir guter Gott“ schön zusammengefasst. In Strophe zwei heißt es: „Du bist jederzeit bei mir, wo ich geh´ und steh´, spür ich, wenn ich leise bin, dich in meiner Näh´. Halte zu mir guter Gott, heut´ den ganzen Tag. Halt´ die Hände über mich, was auch kommen mag.“ Und auch bei Ärger und Streit „weiß ich dich in meiner Näh´, wenn ich weinen muss.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch sagen können: „Du hältst zu mir, guter Gott, spür´ ich tief in mir.“
Diakonin Tanja Giesecke, Stifts-Kirchengemeinde Wunstorf