Im Advent begegnen uns in der Kirche Menschen aus der Vergangenheit, die bis heute die Adventszeit prägen. Sie haben in ihrer Zeit den christlichen Glauben gelebt und sind dafür eingestanden und können uns bis heute Vorbild sein.
Am 4. Dezember begegnet uns die Hl. Barbara, Patronin der Bergleute und Feuerwehrleute. Barbara lebte um 300 n. Chr. in Nikomedia, heute Izmit in der Türkei. Ihr Vater wollte nicht, dass sie Christin wird und schloss sie deshalb in einen Turm ein. Trotzdem gelang es ihr sich taufen zulassen und bekannte sich so zu Jesus Christus. Sie wurde deshalb zum Tode verurteilt und ihr eigener Vater, so die Legende, enthauptete sie. Kurz vor ihrem Tod hat in ihrem Verlies ein trockener Zweig geblüht. Dies war für Barbara ein Zeichen, dass sie durch Christus auferstehen wird. Deshalb werden bis heute am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen, insbesondere Kirschzweige abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Diese Barbara-Zweige sollen Weihnachten blühen, als Zeichen des ewigen Lebens.
In diesem Jahr ist das Wochenende geprägt vom Hl. Nikolaus. Bischof Nikolaus ist besonders beliebt bei den Kindern, denn er bringt Geschenke. Aber auch uns Erwachsenen kann er Vorbild sein. Die Legenden, die sich um den Bischof Nikolaus gebildet haben, zeigen zeitlose Werte, wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit, Solidarität, Zivilcourage und selbstloses handeln. In der heutigen Zeit, die gezeichnet ist durch Krisen und Kriege, ist es wichtig, auf der Basis dieser Werte zu handeln.
Nikolaus wurde zwischen 270 und 286 in Patara, einer Stadt in der heutigen Türkei, geboren. Nikolaus, der Bischof von Myra wurde, ist u.a. Patron der Kinder, Seefahrer und Gefangenen. Eine der Legenden erzählt, dass er drei Goldklumpen durch das Fenster eines armen Mannes warf, um dessen Töchter vor dem Verkauf in die Prostitution zu bewahren. Dies geschah in der Nacht im Geheimen und erst später wurde bekannt, dass es Nikolaus war.
Auch wird über ihn berichtet, dass er auf dem Konzil von Nizäa 325 teilnahm und dort für seinen Glauben an den dreifaltigen Gott einstand. Erzählt wird, dass Nikolaus anhand eines Ziegelsteins die Lehre von der Dreifaltigkeit erklärte: in einer einzigen Realität, dem Ziegelstein, existieren drei verschiedene Wesenheiten, nämlich Wasser, Erde und Feuer; seine Worte wurden der Legende nach durch ein Wunder bestärkt, indem aus dem Ziegelstein eine Flamme loderte.
In den letzten Tagen konnten wir erleben, wie Papst Leo und Vertreter anderer christlicher Kirchen in Nizäa, heute Iznik, zum 1700-jährigen Bestehen des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses zusammengekommen sind, um den gemeinsamen Glauben zu bekennen und zu feiern.
Bischof Nikolaus von Myra ist für mich bis heute ein inspirierender Mensch, der konsequent sein Leben aus den christlichen Glauben gestaltet hat.
Babara und Nikolaus, zwei große Persönlichkeiten, die bis heute die Zeit vor Weihnachten prägen und uns durch ihr Leben deutlich machen, wer Weihnachten heute bei uns ankommen möchte: Gottes Sohn, Jesus Christus, das Kind im Stall von Bethlehem möchte auch dieses Jahr mit seiner frohen Botschaft in uns Mensch werden.
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Andreas Körner, Pfarrer in St. Bonifatius Wunstorf