Am nächsten Montag ist Rosenmontag. Auch hier bei uns wird in vielen Schulen und Kindergärten Fasching gefeiert. Viele Kinder verkleiden sich, schlüpfen in eine andere Rolle. Oft überlegen die Kinder schon lange vor der Faschingsfeier, als was sie sich verkleiden wollen. Wer möchte ich für einen Tag sein?
Und dann ist sie da, die Faschingsfeier. Kostüme werden angezogen, vielleicht eine Maske aufgesetzt oder das Gesicht wird geschminkt. Manche Kinder sind kaum wiederzuerkennen. Und die Kinder haben Spaß daran, in die Rolle einer anderen Person oder eines Tieres zu schlüpfen. Sich vielleicht mal ganz anders verhalten, als man das sonst tut.
Fasching ist das eine, oft setzen wir auch im Alltag Masken auf. Nicht die Faschingsmaske, die für alle gut sichtbar ist, sondern die unsichtbare Maske. Die Maske, hinter der ich mich verstecken kann, damit mein Gegenüber nicht sehen kann, wer oder wie ich wirklich bin. Oder wie es mir wirklich geht. Die Maske kann uns schützen, schützt uns vielleicht auch vor Verletzungen.
Aber egal, welche Maske ich aufhabe, in welche Rolle ich schlüpfe, Gott sieht mich, wie ich wirklich bin. Bei Gott brauche ich mich nicht verstellen oder in eine andere Rolle schlüpfen. Gott kann ich alles sagen, im Gebet, laut oder leise.
In einem Lied von Christoph Zehendner heißt es: „… In der Stille angekommen, leg ich meine Masken ab. Und ich sage Gott ganz ehrlich, was ich auf dem Herzen hab. In der Stille angekommen schrei ich meine Angst heraus. Was mich quält und mir den Mut nimmt, all das schütt ich vor Gott aus. Danken und loben, bitten und fleh´n. Zeit mit Gott verbringen…“
Und so wünsche ich euch und Ihnen Spaß und Freude beim Tragen von (Faschings-) Masken und die beruhigende Gewissheit, nicht immer eine Maske tragen zu müssen.
Tanja Giesecke, Diakonin in der Stifts-Kirchengemeinde Wunstorf