Sonntag, der 1. Juni ist zum internationale Kindertag ernannt. Die Würde und das Wohlergehen der Kinder soll an diesem Tag im Fokus stehen. 145 Staaten haben sich auf Kinderrechte verpflichtet. Doch welche speziellen Rechte haben Kinder? - In 54 Regeln ist bis heute festgehalten, dass Kinder vor Hunger und Armut, physischer und psychischer Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung, Folter und Drogen zu schützen sind. Auch haben alle Kinder ein Recht auf Staatsangehörigkeit, Religions- und Gedankenfreiheit, freie Meinungsäußerung, auf Anhörung bei Strafverfahren, auf Gleichbehandlung und Bildung, kulturelle Entfaltung und Gesundheit.
Schaue ich in die Bibel, sehe ich auch dort einige Geschichten, in denen deutlich wird, wie wichtig die Kinder sind.
Zwar sind der Bibel die modernen Vorstellungen von Kinderrechten und Kinderwürde fremd, doch auch hier haben sie einen unverwechselbaren Platz in der Geschichte Gottes mit den Menschen: ein Kind ist Hoffnungsträger für das Gottesvolk – davon erzählt die Rettung des Säuglings Mose aus dem Schilfkorb. Wenn Jesus den Jüngling von Nain (Lukasevangelium, Kapitel 7) zum Leben erweckt, zeigt das mehr als Respekt, nämlich Liebe und Fürsorge.
In einer der beliebtesten und bekanntesten Bibelgeschichten spricht Jesus mit den Kindern über das störrische Verhalten der Großen: Jesus zieht ein kleines Kind zu sich heran und führt es seinen Jüngern als Vorbild vor Augen. So wie dieses Kind, so solltet auch ihr sein! Das hatte einen guten Grund: Die Freunde Jesu hatten sich zuvor den Kopf heiß geredet darüber, wer im Jenseits der Größte denn wohl sein würde. Da konnte Jesus nur die vorbehaltlose Offenheit der Kleinen loben: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Für mich und uns ist dieser 1. Juni eine Erinnerung an die große Verantwortung gegenüber Kindern. Jedem Kind, dem ich begegne, will ich Respekt entgegen bringen. Ich kann und muss mich für die Kinderrechte einsetzen, auf falsches Verhalten hinweisen und Missstände aufdecken. Die Achtung der Kinderrechte ist nicht nur Aufgabe der Eltern oder des Staates, sondern auch meine und Deine und unsere!
Claudia Schwarzer, Gemeindereferentin in St. Bonifatius