„Heute ist Taufen doch nicht mehr so im Trend“, höre ich im Zug. „Ich habe keinen Bezug mehr zur Kirche. Da wo ich wohne, die Gemeinde ist nicht so mein Fall.“
So wie diese junge Frau denken so einige. Soll noch getauft werden und wenn ja, wo? Viele möchten nicht, dass ihr Kind in einer Kirche getauft wird. Es geht anders. An diesem Sonntag feiern wir Quasimodogeniti. Was für ein Name! Der Name bedeutet: „Wie die neugeborenen Kinder“ Der Sonntag wird auch „weißer Sonntag“ genannt, weil alle in der Osternacht Getauften in der frühen Kirche ihre weißen Taufkleider die ganze Osterwoche trugen und sie genau an diesem Sonntag ablegten. Mir fällt eine Geschichte in der Apostelgeschichte ein. Paulus ging mit einigen Männern nach Philippi. Am Sabbat ging er ans Ufer eines Flusses, weil er glaubte dort würden sich die Einwohner zum Gebet treffen. Er traf auf eine Gruppe von Frauen und erzählte ihnen von Jesus, von Gott. Eine dieser Frauen war Lydia, eine Purpurhändlerin. Sie war zwar keine Jüdin, ging aber gern zu dessen Versammlungen. Ihr „ging das Herz“ auf, wird berichtet. Sie ließ sich und alle taufen, die in ihrem Haus lebten. Lydia fühlte sich so „dazugehörig“ (Apg.16).
Da ist eine Frau, die erzählt, dass die Taufe ihr das Gefühl von Geborgenheit gibt. Sie weiß, dass ihr niemand die Zusage Gottes wegnehmen kann. Eine Annullierung der Taufe ist nicht möglich. Das ist gut so. Gott sagt: „Hab keine Angst, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du gehörst zu mir.“ Petrus träumte, dass da ein Mann ist, der „gerettet“ werden soll. Er kam zu ihm und taufte ihn (Apg.11). Auf den Unmut mancher sagte er, dass er Gott nicht daran hindern kann. Einer bemerkt: Gott schenkt allen Menschen die Möglichkeit mit ihm ihren Weg zu gehen. Wir getauften gehen unseren Weg nicht allein. Darauf können wir vertrauen. Am 23. August 2025 feiern wir wieder ein großes Tauffest für alle, mitten im Grünen zwischen Bokeloh und Idensen. Seid dabei – feiert den Neubeginn!