4-7-8, kennen Sie das? Nein, das ist keine skurrile Rechenaufgabe, sondern 4-7-8 steht für eine Atemtechnik, die sehr hilfreich ist bei unerwünschten Aufregungen oder bei Einschlafproblemen. Probieren Sie es ruhig einmal aus: Vier Sekunden lang die Luft einatmen, sieben Sekunden lang die Luft anhalten und dann acht Sekunden ausatmen. Wenn Sie das mehrfach wiederholen, sollte sich der Puls beruhigen und der ersehnte Schlaf kann sich einstellen, auch weil man aus dem Gedankenkarussell aussteigt. „Luft holen. 7 Wochen ohne Panik“ ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion, die am Aschermittwoch begonnen hat und der Zeit bis Ostern eine Struktur gibt. Es ist gute Tradition, in diesen sieben Wochen bewusst auf etwas zu verzichten, um dann das Osterfest umso mehr genießen zu können. Laut Umfragen wird vorzugsweise auf Süßigkeiten und Fleisch verzichtet, aber auch auf Fernsehen, Smartphone oder Autofahren. Das durchzuhalten, kostet durchaus Mühe. Aber warum nicht mal auf etwas verzichten, was sich im Alltag immer wieder unangenehm bemerkbar macht? Auf Panik zum Beispiel. Gemeint ist jetzt nicht die Panikattacke oder gar die Panikstörung, wofür es nochmal eine ganz eigene Therapie braucht. Gemeint sind die permanente Unruhe, die ständige Sorge, die wachsende Unsicherheit im Blick auf die Zukunft, das Gefühl der Überforderung. Natürlich haben wir hinsichtlich der politischen Lage auch Anlass zur Sorge. Private Probleme kommen vielleicht erschwerend hinzu. Aber wir müssen uns davon nicht überwältigen lassen. Ständig im Alarmmodus zu leben, macht krank und verhindert ein klares Denken. Im biblischen Schöpfungsbericht heißt es: „Da machte Gott den Menschen aus Staub von der Erde und blies den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“ Wir müssen den Atem nicht machen, denn es atmet in uns ganz von selbst. Den Atem kommen und dann wieder ausströmen lassen, ruhig werden und Kraft finden. 7 Wochen ohne Panik, die kann man nutzen, um auch für die Zeit danach die Panik in Schach zu halten.
Wiebke Dankowski, Pastorin in Dedensen-Gümmer