Eine künstlerisch-historische Auseinandersetzung mit dem Kriegsende und der Gegenwart – kuratiert von der Johannesgemeinde und dem Arbeitskreis Regionalgeschichte.
Die Johannesgemeinde Neustadt zeigt in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte eine Ausstellung mit dem Titel "1945: Befreiung und die Folgen - Das Beispiel Neustadt am Rübenberge". 18 historische Tafeln von Hubert Brieden und sechs künstlerisch gestaltete Holzobjekte von Kerstin Faust können Interessierte zwischen Mittwoch, 23. April und Donnerstag, 8. Mai in der Johanneskirche sehen. Eine szenische Lesung zur Vernissage mit Hubert Brieden und Gerhard Biederbeck stellt die Frage „1945/2025 – (K)ein Vergleich!?“ am 23. April ab 19 Uhr. Eine weitere Lesung zur Finissage am 8. Mai, ebenfalls um 19 Uhr, rundet das Angebot ab.
„Wir möchten Räume öffnen, in denen Erinnerung lebendig bleibt – nicht als Rückblick, sondern als Auftrag für die Gegenwart“, sagt Pastorin Sarah Pantke. Die Ausstellung beleuchtet das Kriegsende, den Umgang mit der NS-Vergangenheit und den gesellschaftlichen Neuanfang in Neustadt. Zeitdokumente, Berichte und visuelle Zeugnisse geben Einblicke in die unmittelbare Nachkriegszeit.
Während der Laufzeit laden Führungen zur vertieften Auseinandersetzung ein. „Für Freitag, 25. April, ab 15 Uhr planen wir einen Besuch des Seniorenkreises“, sagt Pantke. Sie bittet darum, sich bei Interesse entsprechend anzumelden. Am 27. April gibt es direkt nach dem Gottesdienst die Möglichkeit, sich genauer und mit fachkundiger Begleitung zu informieren. „Die Kirche wird zum Ort des Dialogs über Verantwortung, Erinnerung und die Frage, wie wir heute mit den Erfahrungen von damals umgehen“, sagt Pastorin Pantke. „Der historische Teil der Ausstellung beschreibt die ersten Maßnahmen der britischen Besatzungstruppen, die Sicht der Alliierten auf Deutschland und den schwierigen Neuanfang. Ein besonderer Fokus liegt auf der Region Neustadt“, sagt Hubert Brieden.
Gerade die Region um Neustadt und die Kernstadt liegen immer wieder im Fokus der Arbeit des Historikers und dem Arbeitskreis Regionalgeschichte. „Bei der Finissage wollen wir uns mit dem Thema rund um die Entnazifizierung und ob sie gelungen ist oder nicht auseinandersetzen“, sagt Brieden.
Während er zur Vernissage gemeinsam mit Gerhard Biederbeck Texte bekannter Autoren, etwa Erich Kästner und Wolfgang Borchert liest, soll es bei der Finissage konkret um Neustadt gehen. „Wir möchten die Besucher durch die Konfrontation mit Gedichten, Theatertexte und Reportagen aus der Zeit des Kriegsendes im Dialog mit zeitgenössischen Texten zu Krieg, Gewalt und Aufrüstung zum Nachdenken anregen“, sagt Brieden.
„Die Kontraste könnten kaum größer sein“, so Pantke. „Und genau darum geht es: Die Brüche sichtbar zu machen und die Fragen von damals ins heute zu holen.“
Die Ausstellung richtet sich an alle Generationen und lädt zur aktiven Auseinandersetzung ein. Der Eintritt ist frei.
Gleich vier Gemeinden laden für Sonntag, 1. Juni, ab 11 Uhr an den Sandstrand der „Weißen Düne“ ein – für alle, die sich auf den Weg des christlichen Glaubens begeben möchten. Mitten in der Natur, direkt am Wasser und unter freiem Himmel: Die vier Gemeinden Bordenau/Poggenhagen, Liebfrauen, Johannes sowie Mardorf/Schneeren laden für Sonntag, 1. Juni, ab 11 Uhr zu einem gemeinsamen Tauffest nach Mardorf an die Weiße Düne ein.
Eingeladen sind alle Menschen, die sich taufen lassen möchten – ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene.
Ein weiter Himmel, das leise Plätschern der Wellen und der helle Sand unter den Füßen: Der Rahmen für das Tauffest am Steinhuder Meer könnte kaum stimmungsvoller sein. Am Sonntag, 1. Juni, um 11 Uhr laden die evangelischen Gemeinden Bordenau/Poggenhagen, Liebfrauen, Johannes sowie Mardorf/Schneeren zu einem besonderen Gottesdienst ein – direkt am Sandstrand der „Weißen Düne“ in Mardorf.
„Die Taufe ist der erste Schritt in ein neues Leben mit Gott“, sagt Pastorin Sarah Pantke von der Johannesgemeinde. „Gerade in dieser natürlichen Umgebung wird für viele spürbar, was Glaube bedeuten kann: Vertrauen, Verbundenheit, ein neuer Anfang.“ Das Tauffest richtet sich an alle, die überlegen, sich oder ihre Kinder taufen zu lassen – unabhängig davon, wie vertraut sie bisher mit dem Glauben sind. Auch Erwachsene, die den Weg zur Kirche neu entdecken, sind ausdrücklich eingeladen. Die Taufe selbst erfolgt während des Freiluftgottesdienstes – entweder direkt im Wasser oder symbolisch am Ufer.
Die vier Gemeinden gestalten den Gottesdienst gemeinsam. Musik, Gebete, persönliche Segensworte und viel Raum für Gespräche gehören zum Konzept. Die Atmosphäre soll offen und herzlich sein, ohne Schwellenangst.
„Wir möchten Menschen ermutigen, sich auf die Taufe einzulassen, auch wenn sie bisher gezögert haben“, erklärt Pastorin Pantke. „Oft ist es nicht der Glaube, der fehlt, sondern der richtige Moment. Vielleicht ist dieser Moment jetzt.“
Wer sich taufen lassen möchte, sollte sich vorab bei einer der beteiligten Gemeinden per Email oder telefonisch melden.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf den Websites der beteiligten Kirchengemeinden oder direkt im jeweiligen Gemeindebüro.
Die Veranstalter hoffen auf einen Tag, der lange in Erinnerung bleibt – für Taufende, Familien, Gäste und alle, die den Glauben feiern möchten.
Jetzt ist ein guter Moment, um sich auf den Weg zu machen.
Die Verantwortlichen im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf laden für Mittwoch, 23. April, ab 18 Uhr zu einem offenen Infoabend rund um das Thema Deutscher Evangelischer Kirchentag in Hannover in die Stadtkirche Wunstorf ein.
Der Abend soll Erstbesuchenden und versierten Interessierten Orientierung und Planungsmöglichkeiten für das Großereignis aufzeigen.
Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag kehrt zurück nach Hannover – und damit direkt in die Nachbarschaft des Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf. Vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 erwartet die Landeshauptstadt über 100.000 Besuchende und mehr als 1.500 Veranstaltungen aus den Bereichen Glaube, Kultur, Politik und Gesellschaft.
Um Interessierten den Zugang zu erleichtern, gibt es nun einen Infoabend in Wunstorf. „Die gemeinsame Vorbereitung spielt eine große Rolle“, sagt Nicole Brickwedel. Sie ist die Kirchenkreisbeauftragte für den Kirchentag. Gemeinsam mit Andreas Behr, dem landeskirchlichen Beauftragten für den Kirchentag, möchte sie sich in der Stadtkirche an Menschen richten, die Orientierung suchen, Programmideen benötigen oder noch Fragen zur Teilnahme haben.
Informationen gibt es an diesem Abend auch rund um die Inhalte, Abläufe und Teilnahmemöglichkeiten. Die Referierenden geben dabei praktische Hinweise: Welche Veranstaltungen lohnen sich für Einsteiger? Wie stellt man sich ein individuelles Programm zusammen? Welche Angebote sind kostenlos zugänglich? Und: Wie gelange ich kurzfristig noch an Tickets?
„Wer noch nie auf einem Kirchentag war, steht oft vor vielen Fragen – und genau diesen Menschen wollen wir Orientierung geben“, sagt Brickwedel. „Der Infoabend soll ein niederschwelliger Einstieg sein, der Lust macht auf die Tage in Hannover.“
Ein weiterer Punkt an diesem Abend: Bereits über Gemeinden oder den Kirchenkreis bestellte Tagestickets können, sofern verfügbar, bei dieser Gelegenheit abgeholt werden. Interessierte sollten sich hierzu vorab allerdings bei der jeweils bestellenden Person erkundigen.
„Es ist ein Geschenk, dass ein solches Ereignis nach zwanzig Jahren wieder vor unserer Haustür stattfindet. Das möchten wir nicht nur organisatorisch begleiten, sondern auch geistlich vorbereiten“, sind sich Brickwedel und Behr einig.
Die Organisatorinnen freuen sich auf Fragen, Gespräche und auf neue Gesichter – auch und gerade von Menschen, die sich bisher mit dem Kirchentag nicht verbunden fühlten.
Die SingAkademie Niedersachsen lädt zum symphonischen Frühlingskonzert in die Basilika St. Osdag. Mit Mendelssohn, Mozart und einem Blick auf 50 Jahre Chorgeschichte entsteht ein festlicher Nachmittag zwischen Klang, Gemeinschaft und gelebter Musiktradition.
„Es lacht der Mai…“ – So beginnt der Solist mit klarer Stimme Mendelssohns packende Vertonung von Goethes „Erster Walpurgisnacht“. Doch nicht nur der Frühling lacht an diesem 27. April in Mandelsloh. Auch die SingAkademie Niedersachsen feiert. Fünf Jahrzehnte voller Musik, Begegnung und bewegender Konzerte.
Dieses Jubiläum lebt nicht von Worten, sondern von Klängen. Mit der Ballade Goethes und Mendelssohns dramatischer Tonsprache eröffnet das Ensemble sein Frühlingskonzert in der Basilika. Der Chor tritt gemeinsam mit dem Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen auf und wird von renommierten Solistinnen und Solisten begleitet. Geplant sind Auftritte von Theo Rohde (Tenor), Markus Volpert (Bass) und Katrin Auzinger (Alt). Die musikalische Leitung übernimmt an diesem Nachmittga Claus-Ulrich Heinke, Gründer der SingAkademie.
„Jede Epoche hat ihre Musik – und wir haben sie alle gesungen“, sagt Ulla Domke, stellvertretende Vorsitzende der SingAkademie. Im zweiten Teil des Konzerts wird diese Geschichte hörbar. Fünf Chöre aus vergangenen Programmen knüpfen ein musikalisches Band durch die Zeit: Bachs „Jauchzet, frohlocket“, Haydns „Komm, holder Lenz“, das Finale aus Mozarts Zauberflöte, eine Szene aus Gades „Erlkönigs Tochter“ und die Ascot-Gavotte aus „My Fair Lady“.
„Wir wollten Stücke wählen, die nicht nur festlich, sondern auch persönlich für uns sind“, erklärt Claus-Ulrich Heinke.
Die Basilika St. Osdag wird zur Bühne für Erinnerungen – und für neue Momente. Wer zuhört, spürt: Diese Musik verbindet.
Eintrittskarten gibt es online bei Eventim Light auf der Internetseite https://t1p.de/Mandelsloh oder per QR-Code und bei der Buchhandlung BÖHNERT, Windmühlenstraße 27, 31535 Neustadt, Telefon (05032) 33 72
In den kommenden Wochen könnte es passieren, dass eine kleine Plastikdose vor der eigenen Haustür liegt. Wer in Bordenau lebt, braucht sich darüber nicht zu wundern – oder gar Sorgen zu machen. Die evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde Bordenau-Poggenhagen hat mit dem Projekt „Dosenfisch“ eine besondere Aktion ins Leben gerufen, die Freude, Nachdenken und Miteinander in den Ort bringen soll.
„Ich wollte den Glauben nicht nur im Advent sichtbar machen, sondern auch zwischendurch Impulse setzen“, erklärt Dinah Minx.
Die Ideengeberin des Projekts war in den vergangenen Jahren gemeinsam mit anderen beim lebendigen Adventskalender aktiv. Nun hat sie mit Engagierten aus der Gemeinde den Dosenfisch entwickelt – eine kleine Dose mit einem großen Gedanken: teilen, schenken, weitergeben.
25 dieser Dosen sind aktuell im Umlauf. Jede enthält einen Fisch aus buntem Papier, auf dem die Anleitung zum Mitmachen steht, eine kurze Geschichte und ein kleines Geschenk. Wer eine Dose findet, darf sich über den Inhalt freuen, das Geschenk herausnehmen, die Geschichte lesen – und anschließend selbst kreativ werden. „Was in die Dose gelegt wird, soll zur Geschichte passen“, so Elke Baumgarte, die gemeinsam mit Ingrid Fritzsche beim Projekt mitmacht. „Es geht nicht ums Kaufen. In jedem Haushalt findet sich etwas, das man mit einem guten Gedanken weitergeben kann.“
Der Dosenfisch wird anschließend an eine andere Haustür gebracht – still und heimlich oder ganz persönlich. So wandert er von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch, und erinnert daran, wie leicht es sein kann, jemanden zu berühren.
Pastorin Alida Griese blickt bereits auf den nächsten Schritt: „Am 27. Juni sollen die Dosen wieder zur St. Thomas Kirche zurückkehren. Dann starten wir mit neuen Geschichten und frischen Ideen.“ Wer möchte, kann an diesem Abend um 18 Uhr dazukommen, seine Erfahrungen teilen und gemeinsam zurückblicken.
Und der Name? „Der Fisch war das frühe Erkennungszeichen der Christen – ein Symbol für Gemeinschaft, Glaube und Hoffnung“, sagt Dinah Minx. „Das möchten wir mit dem Dosenfisch weitertragen.“
Wer also einen solchen Fisch vor der Tür findet: einfach annehmen, mitmachen, weiterschenken. Denn manchmal schwimmt ein wenig Freude ganz unverhofft ins Leben.
Seit ihrer Kindheit in Bremen in der klassischen Kantorei aktiv, prägte Christina Norzel-Weiβ mit ihrem Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit, in der ökumenischen Zusammenarbeit und der Einführung neuen geistlichen Liedguts viele Lebenswege. Ihre Verabschiedung am Sonntag markiert das Ende einer Ära in der Kirchengemeinde Mariensee. Die scheidende Seelsorgerin blickt auf eine bewegte Laufbahn in der Kirche zurück.
Die Wurzeln der im Dezember 1959 in Bremen geborene Pastorin liegen dabei in einem Stadtteil, in dem der Zuzug polnischer Spätaussiedler das soziale und kulturelle Miteinander prägte. Schon früh engagierte sie sich in der Kinder- und Jugendarbeit und trug
maßgeblich dazu bei, das ökumenische Miteinander zu fördern und neues geistliches Liedgut in der katholischen Jugendarbeit voranzubringen. "Die Musik war für mich immer ein verbindendes Element, das Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenführte", betonte Norzel-Weiβ in einem Gespräch mit dem Öffentlichkeitsbeauftragten des Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf, Mirko Bartels.
In ihrer Jugend war sie Mitglied einer klassischen Kantorei, was ihren musikalischen Sinn bereits prägend formte. Ihr theologischer Bildungsweg führte sie durch verschiedene Stationen – von intensiven Studien in Theologie an renommierten Einrichtungen in Deutschland und der Schweiz bis zu einem Gemeindepraktikum in der Deutschen Gemeinde in Stockholm. Ihr Vikariat in der Bremischen Evangelischen Kirche legte den Grundstein für den weiteren Weg der jungen Pastorin.
Anschließend sammelte sie internationale Erfahrungen in Kalifornien, wo sie als Gastpastorin in der Calvary Lutheran Church in Solana Beach tätig war und eine Ausbildung in klinischer Seelsorge an Krankenhäusern in Los Angeles absolvierte. "Die Zeit in den USA hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, den Blick über den Tellerrand zu wagen", erläutert Norzel-Weiß.
Nach ihrer Rückkehr nach Bremen engagierte sie sich bei der Telefonseelsorge und in der Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen. „Dort habe ich im Team Citykirchenarbeit in unmittelbarer Nähe der Bremer Stadtmusikanten geleistet“, erinnert sich Norzel-weiß heute. Sie bildete sich zudem am evangelischen Zentralinstitut für Familien- und Lebensberatung weiter und etablierte sich mehrfach in einem damals traditionell männlich dominierten Amt neu. "Immer wieder wurde ich als 'die Erste' bezeichnet – eine Bezeichnung, die mich motivierte, stets neue Wege zu gehen", erinnert sich die scheidende Seelsorgerin.
Seit März 2005 leitete sie die Kirchengemeinde Mariensee, eine Patronatsgemeinde, die in enger Leistungsverpflichtung mit der Klosterkammer Hannover und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers steht. Mariensee gilt als besonderer Ort: Mit dem Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Löffler-Instituts, einem internationalen Wissenschaftsbetrieb, einem Kloster mit künstlerischem Schwerpunkt sowie den gewachsenen Dörfern Himmelreich, Empede, Wulfelade und Büren im Umkreis, bildet die Gemeinde einen Raum der Begegnung in dem Norzel-Weiß nicht nur den Posaunenchor und die Kantorei, sondern auch die evangelische Kita Mariensee maßgeblich begleitete.
„Die traditionsreiche kirchenmusikalische Arbeit in der Kirchengemeinde Mariensee war für mich immer ein Ort der Integration der Verschiedenen mit den Akteuren Dorf, Institut und Kloster. In diesem Umfeld ist die internationale Sprache der Musik ein wahrer Segen“, sagt die langjährige Pastorin. Gleiches gelte auch für den Kindergarten. „Gerade diese Einrichtung ist ein Ort des Zusammenkommens für Familien etwa der Gastwissenschaftler am Institut und für Einheimische und Flüchtlingsfamilien. Dies alles habe ich unterstützt und gefördert, aber die Arbeit haben schlussendlich die Menschen in den Chören, die Chorleitenden und das Team der Kita geleistet“, sagt Norzel-Weiß.
Zu ihren Schwerpunkten zählte während ihrer Dienstzeit die Gestaltung lebendiger Gottesdienste, die Einführung musikalischer Abendgottesdienste sowie die Förderung ökumenischer und interkonfessioneller Dialoge. Unter ihrer Leitung wurden Konfirmandenprogramme ausgebaut, Kindergottesdienste etabliert und die Fusion der Kirchengemeinden Büren und der Kapellengemeinde Empede-Himmelreich mit Mariensee im Jahr 2010 realisiert. "Unser Ziel war es immer, den Menschen einen Ort der Begegnung zu bieten, an dem sich verschiedene Lebenswelten begegnen können", erklärte Norzel-Weiβ.
Im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 organisierte sie den „Tag der Kirchenmusik“ auf dem Gelände des Instituts sowie in der Klosterkirche. Die Aktion „Lichtpunkte“, die alle Kirchengebäude der Nordregion im Oktober und November 2017 erstrahlen ließ, zählt ebenso zu ihren Initiativen. Während der Corona-Pandemie stellte sie sicher, dass trotz strenger Hygieneregeln sonntägliche Gottesdienste stattfanden und pflegte dabei eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen und den Patenkompanien der Bundeswehr am Standort Luttmersen.
2016 absolvierte sie ein Kontaktstudium in Jerusalem an der Hebräischen Universität, das den interreligiösen Dialog zwischen Juden und Christen in den Fokus rückte. Diese Erfahrung rundete ihr Profil als weltoffene und engagierte Pastorin ab. Mit ihrem Abschied hinterlässt Christina Norzel-Weiβ ein reiches Erbe. Ihre zahlreichen Initiativen und der beständige Einsatz prägen die Kirchengemeinde Mariensee nachhaltig. Ihre Worte und Taten bleiben als Inspiration für kommende Generationen erhalten. „Ich wünsche den Menschen in Mariensee und den Ortschaften für ihre Zukunft alles Gute und freue gleichzeitig auf meine neue Nachbarschaft“, sagt Norzel-Weiß. Als neuen Wohnsitz hat sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Mandelsloh gewählt.
Basse. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr hat Levke Bredthauer mit einer feierlichen Ordination in der Simon-und-Judas-Kirche, Basse, in ihr Amt eingeführt. Die junge Pastorin betreut in der Zukunft auch die Gemeinden Niedernstöcken, Suttorf, Metel, Scharrel, Scharnhorst und Averhoy. In Teilzeit wird sie außerdem in Otternhagen und Eilvese arbeiten.
„Die Ordination ist nach der theologischen Ausbildung in Studium und Vikariat ein besonderer Höhepunkt im Leben einer Pastorin. Mit der Ordination beauftragen wir Levke Bredthauer zur öffentlichen Verkündigung des Evangeliums, zur Verwaltung der Sakramente und zur Seelsorge. Das geschieht einmalig und gilt ein Leben lang“, sagt Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover. Mitgewirkt haben bei der Ordination Pastor Martin Miehlke, die Vorsitzenden der Kirchenvorstände aus Basse, Ingelore Knigge und Niedernstöcken, Antje Voigt.
Grußworte gab es von Dietrich Rust für den Kirchenvorstand Basse, Martin Herrmann für den Kirchenvorstand Niedernstöcken und Alfred Knigge für die Vereine und Institutionen in Basse. Amtsvorgänger Jan Mondorf konnte selbst nicht anwesend sein, hatte es sich aber nicht nehmen lassen ein paar herzliche Zeilen zu schreiben, die Ingelore Knigge verlas.
Levke Bredthauer ist am 18. Juli 1993 geboren und in Wunstorf aufgewachsen. Ihr Abitur machte sie am Wunstorfer Gymnasium für Wirtschaft, denn zunächst war es ihr Plan, Bankkauffrau zu werden. Weil sie Verwandtschaft in Nordfriesland hat, wagte sie den Blick in die Uni Kiel, wo sie auf den Studiengang Evangelische Theologie aufmerksam wurde. „Da hing ein Steckbrief für das Theologiestudium, mit allen Inhalten und Berufszielen, und da habe ich mich eins zu eins wieder gefunden“ berichtet Bredthauer. Auch ihr damaliger Religionslehrer bestärkte sie in dem neuen Berufswunsch, sodass sie in Kiel und Göttingen Theologie studierte. Für den praktischen Teil der Ausbildung zur Pastorin, das Vikariat unter Anleitung von Pastor Martin Miehlke, ging sie 2022 nach Garbsen Havelse und Marienwerder.
Starke Unterstützung für den Berufswunsch fand sie bei ihrer Familie. Zusammen mit ihrem 2-jährigen Sohn lebt das Ehepaar Bredthauer in Mariensee, wo sie ein Haus zur Miete gefunden haben. „Familie kommt bei mir immer zuerst“, sagt die angehende Pastorin. „Deshalb habe ich Lust, die jungen Familien mit Kindern kennenzulernen, die in der Gemeinde leben.“ Wichtig in ihrem Beruf ist für sie die diakonisch-seelsorgerliche Arbeit. „Ich freue mich darauf, nah bei den Menschen zu sein und ihnen mit Rat, Trost und Freude zur Seite zu stehen. Nicht nur für diejenigen, die schon da sind, sondern auch für Menschen, die wir in Kirche noch nicht kennen.“
Wir wünschen Frau Bredthauer nur das Beste und das Sie gesegnet sei in ihrem Wirken und die Menschen mit Gottes Wort und Trost begleite.
Text: Mirko Bartels und Meret Köhne Fotos: Mirko Bartels
Kultur trifft Kirche - Projekt der ev.-luth. Kirchengemeinde Luthe hat sich bei Chrismon für eine Förderung beworben – jede Stimme zählt bei der online-Abstimmung bis zum 1. April 2025 - Jede und Jeder kann täglich erneut abstimmen!
Das Projekt „Kultur trifft Kirche“ läuft nun im vierten Jahr. Elf mal im Jahr immer am 11. eines Monats bietet die ev.-luth. Kirchengemeinde Luthe eine kulturelle Veranstaltung in der Kirche oder bei schönem Wetter draußen im Pfarrgarten an. Musik, Lesung, Comedy, Film, Ausstellung, Poetry-Slams oder Theater, mal für Jung, mal für Alt sind dabei. Da das Angebot kostenfrei ist, sind wir auf Spenden angewiesen. Nun haben wir uns um eine Förderung bei Chrismon beworben – eine Gemeinde von 216 Bewerbern!!!
Über die Projekte kann täglich abgestimmt werden und so freut sich das Team von „Kultur trifft Kirche“ über jede Stimme, die unter dem folgenden Link bis zum 1. April abgegeben wird.
Das ökumenische, deutschlandweite Bündnis „Klimafasten“ lädt dazu ein, vom 5. März – 20. April 2025 den Klimaschutz ins Zentrum der Fastenzeit zu stellen.
Klimaschutz und Gerechtigkeit auch und gerade in Krisenzeiten
Am Aschermittwoch startet zum elften Mal das „Klimafasten“, eine ökumenische Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeit. 24 evangelische und katholische Partnerinnen und Partner möchten mit der Aktion zu einem klimabewussten Alltag motivieren. In diesem Jahr ist das Motto „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Dazu gehört, sich auch in diesen krisenhaften Zeiten für Klimaschutz zu engagieren und andere dabei mitzunehmen.
7 Wochen – 7 Themen
Die sieben Wochen begleitet eine Vision: Wie könnte es im Jahr 2050 bei uns aussehen, wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen? Die Vision erzählt von grünen Städten, solidarischen Quartieren, nachhaltiger Mobilität auf dem Land, Sharing Economy, erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft. Jede Fastenwoche ist einem Schwerpunktthema mit entsprechender Bibelstelle gewidmet. Dazu gibt es in einer Broschüre Texte, praktische Anregungen und Platz für eigene Notizen im Stil eines Bullet-Journals. In Woche 1 zum Beispiel ist das Thema Aufbruch. Neuland. und es geht um die Angst vor Veränderungen – ein hochaktuelles Thema.
Material zum Mitmachen
Auf der Website www.klimafasten.de gibt es vielfältige Materialien und Infos zu den Wochenthemen – für die individuelle Teilnahme am Projekt sowie die Arbeit mit Gruppen in Kirchengemeinden, Kitas und Schulen und in Fastengruppen. Es gibt Broschüren, Poster und Postkarten, die bei den jeweiligen Kooperationspartnerinnen und -partnern bestellt werden können. Außerdem hält die Website theologische Impulse, Video- und Audioandachten, Literaturlisten, didaktische Anregungen und Banner und Vorlagen für Website und Social Media bereit. Ein wöchentlicher Newsletter gibt weitere Impulse und in unserer Veranstaltungsdatenbank finden sich alle Klimafasten-Events.
Viele Kirchengemeinden sind schon lange im Klimaschutz unterwegs und es gibt viele Projekte, die zum Nachahmen einladen. Auf der Website finden sich Ideen zum Energiemanagement und - monitoring, zu neuer Mobilität, Sharing Projekten, Ernährung, Nachhaltigkeit bis hin zu Biologischer
Vielfalt und Zertifizierungssystemen. Wir erfinden das Rad nicht neu, sondern bringen es gemeinsam zum Rollen!
Rund 1500 Menschen kamen am Montagabend zur Stadtkirche in Wunstorf. Sie alle folgten dem Aufruf eines breiten Bündnisses von Kirche, Verbänden, Vereinen und Lokalpolitikern, um sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzusetzen. Vor der zentralen Kirche in Wunstorf nicht der erste Aufschlag: Genau vor einem Jahr gab es dort eine ähnliche Kundgebung. Kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar, wollte man erneut ein Zeichen setzen, hieß es von den Organisatoren.
Stiftskirchenpastor Thomas Gleitz unterstrich in seinem Wortbeitrag, dass Demokratie keine einfachen Lösungen biete, sondern Engagement und Zeit benötige. Er wies darauf hin, dass das Asylrecht eine lange Tradition habe, die bereits in der Bibel verankert sei. Es sei eine christliche Pflicht, traumatisierten Menschen zu helfen und gleichzeitig aufmerksam zu bleiben. Auch die Stadtkirche spiele dabei eine zentrale Rolle: Als Ort der Begegnung und als Plattform für gesellschaftliche Verantwortung sei sie mehr als nur die Bühne für diesen Abend.
Organisator Dirk Kribbe würdigte die Landwirte, die mit ihren Zugmaschinen die Zufahrtswege sicherten, und dankte der Polizei sowie den Johannitern für ihren Einsatz.
Bürgermeister Carsten Piellusch betonte in seiner Rede die Bedeutung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität. Er ermutigte die Bürgerinnen und Bürger, sich für demokratische Werte stark zu machen und zur Wahl zu gehen. Er erinnerte daran, dass rechtsextreme Ideologien nicht immer offensichtlich auftreten, sondern oft im bürgerlichen Gewand erscheinen.
Der stellvertretende Jugendbürgermeister Phillip Nülle appellierte an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv gegen Rechtsextremismus einzusetzen. Er rief dazu auf, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Besonders eindrucksvoll waren die Redebeiträge von Journalistin Sabine Steuernagel und dem Neustädter Unternehmer Ulrich Temps. Steuernagel sprach aus persönlicher Perspektive über die Bedeutung einer angstfreien Kindheit und rief zu Mitmenschlichkeit auf, insbesondere gegenüber Geflüchteten. Temps betonte die wirtschaftliche Notwendigkeit von Vielfalt in der Arbeitswelt und erinnerte an das Verfassungsgebot „Eigentum verpflichtet“. Seine eigene Familiengeschichte machte deutlich, wie Migration und Flucht viele Menschen betreffen.
Die Demonstration verlief friedlich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten mit kreativen Plakaten ihre Haltung und schickten mit ihren Handylichtern ein Zeichen der Hoffnung in den Nachthimmel über der Stadtkirche. Die Veranstaltung machte deutlich, dass Kirche und Gesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen, um Demokratie und Mitmenschlichkeit zu stärken.
Generalsekretärin des Kirchentages Kristin Jahn hat in der Corvinuskirche Wunstorf gepredigt
Wunstorf. Beim Regionsgottesdienst zum Kirchentagssonntag 16. Februar, hat die Generalsekretärin des Deutschen Kirchentages Kristin Jahn in der gut gefüllten Corvinuskirche in Wunstorf gepredigt. In ihrer bewegenden Rede sprach sie über das Thema Angst. Dabei nahm sie auch Bezug auf aktuelle Situation in der sich viele Menschen befinden und die bevorstehenden Wahlen am 23. Februar. „Angst kann lähmen, aber sie kann auch ein Impuls sein, sich für das Gute einzusetzen“, sagte sie. Entscheidend sei, nicht in Sorgen zu verharren, sondern gemeinsam nach Wegen zu suchen, die Hoffnung geben.
Superintendent Rainer Müller-Jödicke gestaltete die Liturgie des Gottesdienstes gemeinsam mit Pastorin Franziska Oberheide und den Corvinus-Konfirmanden. Musikalische Untermalung gab es für den besonderen Gottesdienst von Svitlana Zinndorf an der Orgel und den Aktiven des Chores "Voices" unter der Leitung von Anton Moll.
Die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher erlebten einen Gottesdienst, der Raum für Nachdenklichkeit bot und Mut machte, sich den Herausforderungen der Zeit mit Vertrauen zu stellen. Viele von ihnen blieben auch nach Ende des Gottesdienst, um bei einem gemeinsamen Kaffee über das Gehörte zu sprechen.
Offenbar macht die für Montag, 17. Februar 18:00 vor der Stadtkirche angekündigte Demonstration für Demokratie schon im Vorfeld den Demokratiefeinden viel Angst. In der Nacht zum 14. Februar wurde ein Transparent, das auf der Aubrücke auf die Veranstaltung hinweisen soll, zerstört, s. Foto. Das Bündnis für Wunstorf, dem VertreterInnen alles demokratischen Parteien, der Kirchen, Vereine und Bürger ohne weitere Anbindung angehören, sieht diesen Vandalismus als Bestätigung dafür, wie wichtig das gemeinsame Auftreten ist."Das war ja zu befürchten, spornt uns aber nur noch mehr an", fasste Hermann Kasten vom Kulturring sein Erschrecken zusammen. Ermutigend ist, dass mittlerweile auch Sportgruppen angekündigt haben, ihre Trainingszeiten so zu verlegen, dass sie am Montag dabei sein können. Pastor Thomas Gleitz hebt hervor: "Ich finde es großartig, dass die beteiligten Parteien zugesagt haben, bei der Demonstration trotz Wahlkampfs keine Parteifahnen zu zeigen. Es geht um das gemeinsame Stärken der Demokratie!"
Die Konfirmandenmannschaft der Stiftskirche Wunstorf hat am diesjährigen Konfirmanden-Cup teilgenommen und den 17. Platz unter 30 Teams erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Mannschaft den 5. Platz unter 17 teilnehmenden Teams belegte, fiel das Ergebnis diesmal etwas bescheidener aus. Dennoch steht für Pastor Volker Milkowski der gemeinsame Wettkampf im Vordergrund. "Die Gegner sind zum Teil schon harte Brocken. Die haben uns die Punkte nicht geschenkt", sagt Milkowski.
Für ihn zählt nicht nur das sportliche Abschneiden, sondern vor allem die Erfahrung, als Team zusammenzuwachsen und sich in einem fairen Wettbewerb mit anderen Konfirmandinnen und Konfirmanden zu messen. „So ein gemeinsames Erlebnis ist doch etwas, das auf jeden Fall von der Konfirmation hängenbleibt“, sagt Milkowski. Der Cup mag vorbei sein, doch die Erinnerungen und das Gemeinschaftsgefühl bleiben.
Die 30 Mannschaften die Gegeneinande antraten, waren us ganz Niederachsen angereist. "Die sind aber auch wirklich eine starke Konkurrenz in diesem Jahr. Nach einem Achtungserfolg in der Vorrunde haben wir deswegen nur noch um die Platzierungen spielen können - aber leider nicht mehr um Sieg", sagt Milkowski
Danke sagen und für das Ehrenamt werben – beim Abend „Wir für Neustadt“ im Haus der Kirche an Liebfrauen war beides möglich. „Wir haben bereits viele Menschen in Neustadt, die in einem Ehrenamt beschäftigt sind. Denen möchten wir danken und andere dafür begeistern“, sagt Inga Heidemann, Leiterin der Abteilung Soziale Arbeit der Stadtverwaltung. Gemeinsam mit Janet Breier, zuständig für die Kirchenkreisdiakonie, hat sie den Abend für Ehrenamtliche, Organisatoren und Interessierte ausgerichtet.
„Wir wollen das Ehrenamt in Neustadt stärken, möchten bereits Aktive unterstützen und neue Ehrenamtliche gewinnen“, unterstützt Breier. Häufig sei gerade der direkte Kontakt mit den Institutionen und Vereinen besonders wichtig. „So kann man einfach und persönlich noch einmal die tatsächlichen Angebote der jeweiligen Institutionen abfragen. Nicht jeder weiß, was die einzelnen Vereine und Institutionen ganz genau machen und wie eine mögliche Unterstützung für sie aussehen kann“, sagt Breier.
Begeistert von dem Interesse der Besucherinnen und Besucher waren auch die Anbieter und Organisatoren von Ehrenämtern. „Ich habe hier in nur einer Stunde so viele wertvolle Kontakte gehabt, wie selten zuvor“, sagt Janka Fleshmann, Geschäftsführerin von Herbstzeitlos. „Wir setzen ehrenamtliche Helfer ein, um etwa Pflegepersonen zu entlasten und unterstützen damit Pflegebedürftige möglichst lang in ihrem eigenen Zuhause“, sagt sie. Diese „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ (AZUA) sind aber nicht auf ältere Menschen beschränkt. „Manchmal müssen sich die richtigen Personen nur finden.
Das können dann auch schon mal etwa ein pensionierter Pädagoge und ein Kind mit Anpassungsschwierigkeiten sein, dessen Eltern Unterstützung und Entlastung benötigen“, sagt Fleshmann.
Unter den für den ehrenamtlichen Einsatz werbenden Institutionen befanden sich das Freiwilligenzentrum, das Ehrenämter für Vereine vermittelt. Auch das Café Vielfalt und der internationale Treffpunkt Hope, beide unter dem Dach der Diakonie, waren präsent. Die Begegnungsstätte Silbernkamp, der Integrationsbeirat sowie die Sammelunterkünfte für Geflüchtete an der Goethestraße (AWO) und dem Ernst-Abbe-Ring (Fair Facilities) stellten ebenfalls ihre Angebote vor.
Andrang gab es auch am Stand der Polizei. Kontaktbeamtin Pamela Hoffmann informierte gemeinsam mit ehrenamtlich Tätigen über die Ausbildung von Sicherheitsberatern für Senioren. „Das ist ein Thema, das immer notwendiger wird“, sagt Hoffmann. Die Palette möglicher Straftaten, die speziell ältere Menschen zum Ziel hat, wird breiter. „Da braucht es viel Informationsarbeit und Angebote, um diese, aus verschiedenen Gründen, besonders vulnerable Gruppe zu schützen“, sagt sie. Zudem präsentierten verschiedene Stellen der Stadt Neustadt ihre ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder. Sie suchen Unterstützung für die Arbeit mit Jugendlichen, Senioren, Menschen mit Behinderungen und Migranten.
So bot die Veranstaltung für gut zwei Stunden eine Plattform zum Austausch und zeigte auf, wie vielfältig das Ehrenamt in Neustadt ist. „Wir freuen uns darüber, dass viele Besucher die Gelegenheit genutzt haben, sich zu informieren und erste Kontakte zu knüpfen“, waren sich Breier und Heidemann schlussendlich einig.
Die Sigwardskirche in Idensen ist offizieller Natur- und Kulturpartner der Landesgartenschau (LaGa) 2026 in Bad Nenndorf. Der Freundeskreis Sigwardskirche hat eine entsprechende Partnerschaft mit der Betreibergesellschaft geschlossen. Jörg Mecke, Vorsitzender des Freundeskreises, sieht darin eine große Chance: „Wir werden mit vielen helfenden Händen alles tun, um die Bad Nenndorfer bei der Landesgartenschau zu unterstützen und zugleich den Besuch in Idensen zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Wir haben noch gut ein Jahr Zeit, um alle Vorbereitungen zu treffen.“
Historische Kirche mit naturnahem Umfeld
Die Sigwardskirche ist ein bedeutendes romanisches Bauwerk mit einzigartigen historischen Malereien. Ihr weitläufiges, mehr als 3000 Quadratmeter großes Außengelände, das einst als Friedhof diente, wird als naturnaher Lebensraum gepflegt. „Das Areal bietet zahlreichen Tieren wie Störchen, Schleiereulen, Turmfalken und Fledermäusen eine Heimat“, erklärt Mecke. Die biodivers gestaltete Gartenanlage ist insektenfreundlich und fügt sich harmonisch in das Konzept der Landesgartenschau ein.
Bereicherung für die Region
Die Partnerschaft kam durch die Vermittlung des Fördervereins der Landesgartenschau Bad Nenndorf zustande. Dessen Geschäftsführer Benjamin Lotz hebt die Bedeutung des Netzwerks hervor: „Hier zeigt sich, wie wertvoll der Austausch in alle Richtungen ist. Das Engagement des Fördervereins und der Ehrenamtlichen ist eine große Bereicherung für die Landesgartenschau und die gesamte Region.“
Ein Ort der Ruhe und Erholung
Unter dem Motto „Lebensraum Sigwardskirche“ entsteht eine besondere Verbindung zur LaGa 2026. Besuchende der Gartenschau erhalten die Möglichkeit, die historische Kirche und ihre naturnahe Umgebung zu erleben. „Wir freuen uns sehr, das Angebot für unsere Gäste mit der Sigwardskirche zu erweitern“, sagt Lotz. „Es ist ein einzigartiger Ort, an dem Menschen und Natur zur Ruhe kommen und vom Alltag abschalten können.“
Die Landesgartenschau 2026 findet vom 29. April bis zum 18. Oktober in Bad Nenndorf statt.
Ja, ich brauche Kirchengebäude für meinen Glauben. Sie sind heilige Räume, wo ich mit anderen zusammen Glauben erleben und feiern kann. Im sonntäglichen Alltag, aber auch in fröhlichen und gerade in traurigen Momenten finde ich dort Ermutigung und Trost. Da tanken wir zusammen Kraft.
Natürlich habe ich auch schon außerhalb von Kirchengebäuden intensive Gottesdienste erlebt. Am Lagerfeuer haben Jugendliche mit mir berührende Andachten gefeiert. Auf Kirchwiesen, am See oder im Wald haben bunte Gemeinden fröhliche Gottesdienste gestaltet. Und an Betten haben Alte und Kranke zu Hause mit mir bewegend gebetet und gesungen. Das alles ist ziemlich evangelisch. Denn in unserer Kirche haben nicht nur Pastorinnen und Pastoren in ihren Kirchen die Aufgabe, Glauben zu verkündigen. Alle Getauften sind gefordert – und zwar egal wo.
Auch Bauleute haben gepredigt, als sie seit dem Mittelalter rund um Neustadt und Wunstorf Kirchen und Kapellen errichtet haben. Die sind für mich sichtbare Bekenntnisse des Glaubens: Mitten im Ort bezeugen sie den Glauben früherer Genrationen und laden uns zum Glauben ein.
Darum ist die Aufgabe so groß, sie zu erhalten. Die Feststellung der Landeskirche, dass dies angesichts knapper Finanzen immer schwieriger wird, haben wir lange verdrängt. Das Bielefelder Restaurant, das in einer ehemaligen Kirche ist, und die leeren Flächen in Hannover, wo Kirchen abgerissen wurden, scheinen weit weg. Aber jetzt kann die Landeskirche nicht mehr so viele Baumittel verteilen wie bisher. Darum sollen wir unsere Kirchen und Kapellen in Kategorien von A bis C einteilen – ohne zu wissen, was das wirklich bedeutet. Im Kern geht es um die Bauzuschüsse.
Die ehrenamtlichen und beruflichen Bauexperten unseres Kirchenkreises haben dafür eine Diskussionsgrundlage entworfen. Besser beurteilen können das jedoch die Menschen vor Ort. Darum haben sich zum Beispiel im Neustädter Norden sowie im Wunstorfer Süden übergemeindliche Arbeitsgruppen gebildet, die bis Jahresende ihre vielen Sakralgebäuden einordnen wollen.
Das ist eine hohe Verantwortung und der Prozess ist noch völlig offen. Gleichzeitig hoffen alle, die sakralen Gebäude erhalten zu können. Darum haben sie aktiv Nutzungskonzepte weiterentwickelt und ihre Kirchen noch mehr zu Orten der Begegnung gemacht: In manchen Kirchen sind längst Gemeinderäume und ein Büro.
Von oben lassen wir uns hier dabei übrigens wenig sagen. Der Prozess ist noch ganz am Anfang und deshalb auch so spannend und kreativ, wenn alle mitreden müssen. Denn alle haben die Aufgabe und Verantwortung, mitzudenken und müssen zugleich den anderen im Blick haben – genau das ist nebenbei gesagt sehr evangelisch!
Henning Lühr hat zu diesem Thema in der Sendung "Angedacht, die Kirche bei Meer-Radio" ein Interview mit Dr. Olaf Plümmer vom Ausschuss für Gebaudemanagment, Bau und Umwelt des Kirchenkreises geführt.
Vor 60 Jahren, im Dezember 1964, erhielt Martin Luther King den Friedensnobelpreis.
Die Aktualität seiner Gedanken könnten kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Trump nicht wichtiger sein: Nicht die Lüge wird triumphieren, sondern die bedingungslose Liebe. Selbst wenn das Recht vorübergehend ausgesetzt scheint.
Am 26. Januar findet um 18:00 in der Stadtkirche der Gospelgottesdienst zum Martin-Luther-King-Day statt. Mit dabei: Der Gospelchor Kum Ba Yah unter der Leitung von Jürgen Homann. Traditionell gestalten die Christlichen Pfadfinder vom Stamm Martin Luther King diesen Gottesdienst mit Pastor Milkowski. Er dauert mit viel Musik, Video und Werkstattphase rund 75 Minuten. Thema ist diesmal die visionäre Rede Kings vor dem Nobelpreiskomitee aus dem Dezember 1964: Trotz aller Krisen und Ängsten werden die bedingungslose Liebe und die Wahrheit am Ende triumphieren.
„Lügen, Rechtsbrüche und Einschüchterungen waren 1964 an der Tagesordnung, um die Bürgerrechtsbewegung zu diskreditieren. Das Amerika von damals scheint sich überhaupt nicht von dem Amerika von heute zu unterscheiden“, begründet Pastor Milkowski die Wahl des Themas. Kings Botschaft aber war, dass Hass den Hass niemals vertreiben kann. Das könne nur die Liebe. Wer derzeit durch Nachrichten und sozialen Netzwerke scrollt, wird von Hassbotschaften und Fake News aber geradezu überrollt. King dagegen glaubte an die Macht der Wahrheit und der unverbrüchlichen Liebe.
Es geht im Gottesdienst um das Verhältnis zur Wahrheit im post-faktischen Zeitalter.
„Was können wir heute von Martin Luther King lernen, wenn sich bei uns in der jüngeren Generation der Frust breit macht angesichts des Erfolges der Populisten und Lügner bis in die höchsten Staatsämter?“, fragt Florian Heil vom Stammesvorstand der Pfadfinder. Und: Woher nahm King seine Kraft und seine Hoffnung auf eine positive Zukunft? Diesen Fragen werden die Pfadfinder nachgehen. „Erschreckend ist, dass so wenige Menschen wach werden und dagegen aufstehen. Wir wissen aus unserer eigenen Geschichte: Das Lügen der Wenigen und das Schweigen der Mehrheit ist die Grundlage für jede Gewaltherrschaft", sagt Pastor Milkowski.
King blickte selbst in unsicheren Zeiten stets mutig in die Zukunft. Geradezu visionär sprach er davon, dass zwar das Recht vorübergehend unterliegen mag, am Ende aber immer über das Böse triumphiert. Selbst das, was Ich-zentrierte Menschen zerstören, würden auf den anderen Menschen ausgerichtete Personen wieder aufbauen. Als wenn Martin Luther King schon 1964 geahnt hätte, was auf die Welt mit der 47. amerikanischen Präsidentschaft unter Donald Trump zukommen könnte.