Die Vielfalt der Neustädter Kirchenlandschaft wird auch durch die St. Gorgonius-Kirche in Niedernstöcken bezeugt.
Niedernstöcken liegt als nördlichstes der zu Neustadt am Rübenberge gehörenden Dörfer in einem malerischen Leinebogen. Bevor Brücken den Fluss überquerten, diente hier eine Furt als Übergang für die Heerstraße von Celle nach Nienburg. An dieser Stelle entwickelte sich auch ein Hauptumschlagplatz für Schafwolle, da hier die einzige amtliche Wollwaage in weitem Umkreis stand.
Weithin sichtbare Landmarke ist der mittelalterliche Raseneisensteinturm des Niedernstöckener Gotteshauses. Das angrenzende Kirchenschiff ist ein klassizistischer Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ausgeführt von Konsistorialbaumeister Friedrich A. L. Hellner. Die Saalkirche mit umlaufender Empore entspricht in ihrer ganzen Erscheinung einer lutherischen Predigtkirche. Der hohe, Licht durchflutete Innenraum beherbergt als Kleinod besonderer Art eine romantische Pfeifenorgel, die Freunde guter Orgelmusik sehr zu schätzen wissen. Die schlichte Ausstattung des Kirchenraumes wurde 2001 durch ein eindrucksvolles Bildwerk von Marina Bondar, einer zeitgenössischen Künstlerin aus Hannover, ergänzt.
Die Niedemstöckener Kirche ist dem Hlg. Gorgonius geweiht, ein recht selten vorkommendes Patrozinium, das z.B. auch für den Mindener Dom überliefert ist.
Barbara Wehrhan
Die Kirche ist normalerweise verschlossen. Besuche sind nach Absprache mit dem Pfarramt, Tel.: 05073-597 möglich.
Die Bilder der Orgel aus Niedernstöcken wurden von EUROMEDIAHOUSE GmbH
F O T O C E N T R U M zur Verfügung gestellt.