Neustadt/Wunstorf. Schwerer Verkehrsunfall, Suizid am Bahngleis, plötzlicher Kindstot - die 20 Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bereich Neustadt leisten rund 25 Einsätze pro Jahr. Einsätze, die unter die Haut gehen – und das seit 20 Jahren. Mit einem Festakt im Neustädter Feuerwehrgerätehaus haben Vertreter aus Kirche, Feuerwehr und Polizei diesen besonderen Dienst der Seelsorge gewürdigt.
„Notfallseelsorge ist der Dienst am Nächsten zur Ehre Gottes“, so fasst Pastor Tim Kröger die Grundidee dieser Seelsorge in Extremsituationen zusammen. Kröger hatte die Notfallseelsorge in Neustadt vor 20 Jahren gegründet und war gleichzeitig in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten. Bis heute organisiert er den Dienstplan der Notfallseelsorger im Kirchenkreis, „so dass immer jemand rund um die Uhr erreichbar ist“, sagt Kröger. Neben den 20 Hauptamtlichen übernehmen auch vier Ehrenamtliche den Dienst im Bereich Neustadt.
Für die Feuerwehr ist die Notfallseelsorge ein wichtiger Baustein bei Einsätzen: „Nicht nur das Kümmern um die Angehörigen von Opfern, sondern auch das Gespräch nach dem Einsatz mit den Kameraden ist Gold wert“, sagt Robert Krenz, Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt. Auch Jürgen Winkler, Leiter des Kriminalen Polizeidienstes sagt: „Gerade bei der Überbringung von Todesnachrichten leisten die Notfallseelsorger einen wichtigen Dienst.“
Im Blick auf die gesamte Landeskirche Hannovers fällt die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf positiv auf: „So ein Dauerdienst, so gut organisiert mit Haupt- und Ehrenamtlichen, das gibt es nur noch in zwei, drei anderen Kirchenkreisen der Landeskirche“, sagt Pastor Joachim Wittchen, Notfallseelsorger der Landeskirche Hannovers.