Wunstorf. Die St. Johannes Kirchengemeinde in Wunstorf hat nach vier Jahren bald wieder ein Dach über dem Kopf: Fast 1000 Tage nach der Entwidmung des Gemeindezentrums St. Johannes gab es in dieser Woche den symbolischen ersten Spatenstich für einen 1,9 Millionen Euro kostenden, 650 Quadratmeter großen Neubau in der Barne – einem sozialen Brennpunkt der Stadt.
Mehr als 300 Menschen aus Kirchengemeinde, der Stadt und den Vereinen jubelten und feierten mit. Es wird kein sakraler Bau, der neben der Kindertagesstätte an der Albrecht-Dürer-Straße entsteht. „Wir schaffen etwas Einmaliges im Kirchenkreis, ein diakonisch-kirchliches Zentrum“, sagte Superintendent Michael Hagen.
Neben der Gemeinde St. Johannes ziehen die Sozialstation, der Tagestreff für Wohnungslose und die Beratungsstellen des Diakonieverbundes ein. Architekt Klaus Haake sagte, dass sich der Gemeindesaal, der gleichzeitig als Gottesdienstraum genutzt wird, sich in „sakraler Bauweise“ von den anderen Räumen sehr abhebt.
Bauherr und größter Geldgeber für das Projekt ist der Kirchenkreis, der für seinen Anteil von 1,2 Millionen Euro ein Darlehen über 550000 Euro aufnehmen muss. „Das ist schon was einmaliges in unserer Landeskirche“, sagte Superintendent Hagen. Die Gemeinde bringt ihr Grundstück ein, die Landeskirche zahlt 285000 Euro, die Diakonie 150000 Euro.
Für die Kirchengemeinde endet im Herbst 2015 bei Neubezug des Gebäudes eine insgesamt vierjährige Zeit ohne Dach über den Kopf. Doch geschadet hat das der Gemeinde nicht. Im Gegenteil: „Viele Ehrenamtliche, die wenig mit der Kirche zu tun hatten, engagieren sich nun bei uns,“ sagt Pastor Claus-Carsten Möller.
mbu/Foto: Buchholz