Über dem Türbogen von alten Häusern stehen manchmal noch zwei Buchstaben: A.D. und dann folgt eine Jahreszahl. A.D., die Abkürzung für: „Anno Domini“ und bedeutet „Im Jahr des Herrn“. Die genannte Jahreszahl gibt das Jahr an, in dem das Haus erbaut wurde. Früher wurde auch in Briefen das Datum gerne mit A.D. versehen. So wird eine Verbindung zwischen Gott und der Zeit hergestellt. Unsere Vorfahren haben damit zum Ausdruck gebracht: Jedes Jahr kommt von Gott. Im 31. Psalm steht u.a.; Meine Zeit steht in deinen Händen“ Alle Zeit meines Lebens, jeder Stunde, jede Minute, jede Sekunde, die ich erlebe, kommt von Gott. Er vertraut sie mir an. Meine Leben ist von Gott geschenkte Zeit, anvertraute Zeit. Gott traut mir zu, dass ich die Zeit meines Lebens als kostbares Geschenk annehme und gestalte.
Ein jegliches hat seine Zeit…, nachzulesen im Buch Prediger im 3. Kapitel.
Der Text im Buch Prediger motiviert zu Gelassenheit. Die Worte führen aus, dass es im Leben unterschiedliche Zeitphasen gibt, die alle ihre Berechtigung haben. Wichtig dabei ist es, die zur Verfügung stehende Zeit bewusst als von Gott anvertraute Zeit zu sehen. Diese von Gott anvertraute Zeit sollen und dürfen wir bewusst gestalten.
Wir machen uns oft Gedanken darüber, wie wir mit der der uns persönlich geschenkten Zeit umgehen. Einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Lebenszeit verbringen wir mit unserer Arbeit. Das ist gut und wichtig.. Aber es ist auch wichtig, nicht nur für die Arbeit zu leben. Es ist wichtig, sich neben der Zeit für Arbeit auch Zeit für nahestehende Menschen zu nehmen. Es ist ein kostbares Gut mit Menschen, die uns etwas bedeuten Zeit zu teilen. Erlebnisse zu teilen, Leben zu teilen. Daneben ist es auch wichtig, dass wir uns auch Zeit für uns selbst nehmen. Zeit, die uns ganz alleine gehört.
Die Lebenszeit als von Gott geschenkte Zeit. Ja, wir sollten uns auch immer wieder ganz bewusst Zeit für Gott nehmen; einmal am Tag einen Bibelvers lesen, ein Gebet sprechen, ein Gebet indem wir Gott anvertrauen worüber wir uns freuen aber auch worüber wir uns Sorgen. machen und was uns Angst bereitet.
Zeit für Gott, für andere Menschen und für sich selbst nehmen. Zeit, die von Gott geschenkt ist.
Marlene Richter, Prädikantin Stiftskirchengemeinde Wunstorf