Ein Gespräch von zwei siebenjährigen Jungen auf dem Schulweg. „Glaubst du eigentlich an Gott?“ fragt A. seinen Freund. „Ja klar!“ antwortet B. „Ich nicht. Gott gibt es doch gar nicht! Den kann man doch gar nicht sehen!“ erwidert A. B. antwortet prompt: „Trotzdem gibt es Gott! Oder wer sollte sonst den Urknall ausgelöst haben? Das kann doch nur einer gewesen sein. Nämlich Gott!“
Eine starke Aussage. So voller Überzeugung und Vertrauen, vollkommen selbstverständlich. Ein Glaubensbekenntnis. Und das einfach so, mitten im Alltag. Ohne zu überlegen, was denkt der andere dann wohl von mir?
Mir fällt dazu Petrus, einer der Freunde Jesu, ein. Jesus sagte voraus, dass Petrus ihn später verleugnen wird. Petrus wollte das nicht wahrhaben und bestritt dies. Aber es kam genau so. Bevor der Hahn krähte, hatte er bereits dreimal abgestrittten, dass auch er zu den Freunden von Jesus gehört.
Verwerflich? Verächtlich? Erschütternd? Nein, menschlich. Petrus hatte Angst körperliche Gewalt zu erleiden und verneinte deshalb seinen Glauben. Eine Situation, die wir vielleicht nicht genauso kennen. Aber Angst vor unbequemen Fragen zu unserem Glauben, vor verächtlichen Blicken, kennen die meisten von uns.
Ich wünsche mir, dass die kindliche Unbeschwertheit von B. viel öfter unser Reden und Handeln beeinflusst. Wir können und dürfen zu unserem Glauben stehen und ihn auch öffentlich bekennen!
Tanja Giesecke, Diakonin in der Stiftskirchengemeinde Wunstorf