Die Themen am Sonntag
Wie fühlt sich Weihnachten an, wenn man längst aus den alten Ritualen herausgewachsen ist? Was passiert, wenn Einsamkeit genau dann lauter wird, wenn überall Gemeinschaft gefeiert wird? Und wie erlebt jemand die Feiertage, die er hinter Gefängnismauern verbringen muss? Drei Perspektiven, dazu ein Blick ins Religionslexikon und die Sonntagsgedanken.
Kirche und Gesellschaft – der stille Klassiker Heiligabend
Oft kommt es fast unvorbereitet: Plötzlich steht wieder das Krippenspiel an und es geht ohne Vorbereitung in eine rappelvolle Kirche. Der Hannoveraner David Himmelreich, in seiner Gemeinde einst „Hirte Nummer 4“, beschreibt humorvoll, warum genau dieser Abend für manche zur sozialen Prüfung wird und warum ihnen doch etwas fehlt, wenn sie nicht hingehen.
Soziales – wenn Einsamkeit an Weihnachten lauter wird
Unfreiwillig allein, getrennt lebend oder weit weg von der Familie: In der Beratung der Diakonie Ronnenberg spürt Lebensberaterin Silke Irmisch, wie sich Einsamkeit zum Jahresende hin verdichtet. Sie betont, dass es helfen kann, selbst Kontakt zu suchen oder andere zu besuchen, von denen man weiß, dass sie allein sind. Einsamkeit ist kein Bagatellthema, sagt Irmisch.
Alltag – Weihnachten hinter Gittern
Im Gefängnis ist Weihnachten ein besonders stiller Feiertag. Christoph, der seit einigen Jahren einsitzt, erzählt, wie die geschlossenen Werkstätten und die langen Tage die Gedanken verstärken. Stimmung entsteht nur, wenn die Insassen selbst aktiv werden. Trotzdem gibt es kleine Lichtpunkte, etwa besondere Mahlzeiten oder ein kurzer Moment telefonischer Nähe. Am meisten freut sich Christoph auf Post aus der Familie und auf den Christstollen.
Religion – Weihrauch und Myrrhe heute gedacht
Der Religionswissenschaftler Wolfgang Reinbold erklärt, warum Jesus zum Geburtstag Weihrauch und Myrrhe bekam. Die Gaben standen für Wert, Würde und symbolische Bedeutung, nicht für alltäglichen Gebrauch. Reinbold ordnet ein, wie Menschen im Altertum solche Geschenke verstanden. Ein Gedanke, der den Blick auf das Weihnachtsgeschehen öffnet.
Sonntagsgedanken – eine Herberge und ihre Sternstunde
In den Sonntagsgedanken führt Anja Kieser hinter die Kulissen des Wirtshauses, in dem Maria und Josef eine Unterkunft fanden. Sie erzählt davon, wie unscheinbare Orte zu besonderen Momenten werden können und warum gerade solche Sternstunden das Herz des Advents prägen.
Zu hören ist die nächste Sendung Sonntag, 21. Dezember, ab 10 Uhr bei „Angedacht, das Kirchenmagazin“ von Meer Radio auf den terrestrischen Frequenzen 88.0 oder 95.4 MHz oder direkt im Anschluss per Stream im Internet. Wer Lust auf weitere spannende und interessante Themen von der Angedacht-Redaktion hat, wird unter https://meerradio.de/programm/audio/beitraege/kirchenmagazin-angedacht fündig.