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Sechs Stunden „Angedacht, das Kirchenmagazin“ an Weihnachten

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  • Sechs Stunden „Angedacht, das Kirchenmagazin“ an Weihnachten

Die Themen an Weihnachten

24. Dezember
Erste Stunde

Altes Lied - Stille Nacht
Vor mehr als 200 Jahren wurde „Stille Nacht“ zum ersten Mal gesungen – in einer kleinen Dorfkirche in Österreich. Text vom Pfarrer Joseph Mohr, Melodie vom Organisten Franz Xaver Gruber. Der Musikwissenschaftler Martin Reiter beschreibt die Uraufführung als schlichtes, dichtes Moment in einer vollbesetzten Kirche. Heute gehört das Lied zu den bekanntesten Weihnachtsmelodien weltweit und wird in mehr als 300 Sprachen gesungen. Manche Übersetzungen wirken ungewohnt, sagt Reiter, besonders jene mit fremden Schriftzeichen. Mohr selbst erlebte die weltweite Verbreitung nicht mehr. Das Lied blieb zunächst regional, bevor es Jahrzehnte später international bekannt wurde. Auch in vielen Kirchen der Region Hannover wird es heute Abend wieder erklingen.

Zwischen Liebe und Ablehnung – Weihnachten polarisiert

Die Recherchen im Angedacht-Team zeigen, wie unterschiedlich Menschen die Feiertage erleben. Die einen verbinden damit Wärme, Rituale und Familie. Andere empfinden Stress, Erwartungsdruck oder Einsamkeit. Die Spannweite reicht von großer Vorfreude bis zu offen ausgesprochener Ablehnung. Die Interviews machen deutlich, wie stark Biografien und Lebenssituationen prägen, ob Weihnachten als Entlastung oder Belastung wahrgenommen wird.

Trauer und Feiertage – ein schwieriger Übergang

Für Trauernde ist der Heiligabend oft besonders herausfordernd. Wenn ein naher Mensch fehlt, verändert sich der gesamte Feiertagsrahmen. Viele berichten von einer Mischung aus Stille, Erinnerung und Überforderung. Gespräche mit Betroffenen zeigen, dass Rituale helfen können, aber niemand den Tonfall dieser Tage vollständig kontrolliert. Weihnachten bleibt ein Prüfstein für familiäre und persönliche Verluste.  Stille Nacht – eine 207-jährige Weltreise

Sternstunden – Gedanke zum Heiligen Abend

Die Sonntagsgedanken stehen im Dezember unter dem Thema Sternstunden. Anja Kieser greift heute den Geburtstag Jesu auf und fragt, welche Sternstunden aus seinem Leben bis in die Gegenwart wirken. Der Fokus liegt auf kleinen, tragenden Momenten, nicht auf großen Gesten.

Religionslexikon – Was wir an Weihnachten essen

Warum essen wir an Weihnachten bestimmte Gerichte und gibt es dafür eigentlich Regeln. Das Religionslexikon ordnet die historischen und kulturellen Linien ein. Von Fastentraditionen über regionale Besonderheiten bis zu modernen Familienritualen entsteht ein Bild, das eher Vielfalt zeigt als feste Vorschriften.  

24. Dezember
Zweite Stunde


Arbeiten, wenn alle feiern – Weihnachten im Rettungsdienst

Viele verbringen Heiligabend mit Familie oder Freunden. Für manche gehört Arbeiten an den Feiertagen selbstverständlich dazu. Einer von ihnen ist der 25-jährige Rettungssanitäter Philip Peter von den Johannitern in Hannover. Er übernimmt seit Jahren Dienste am 24. und 25. Dezember und beschreibt, wie normal sich das inzwischen für ihn anfühlt. Trotz Schichtdienst hat er nicht den Eindruck, Weihnachten ganz zu verpassen. Die Einsatzlage verändert sich an den Feiertagen laut seiner Erfahrung kaum. Auffällig sei nur, dass viele Einsätze von besonderer emotionaler Stimmung geprägt sind. Zwischen medizinischer Routine und festlichen Erwartungen entsteht eine Mischung, die er ruhig einordnet und professionell trägt.

Das Krippenspiel und die Fortsetzung, die selten erzählt wird

Heiligabendgottesdienste enden oft mit einem harmonischen Bild: die Krippe, das Kind, die Eltern, die Ankunft der Weisen. Kollegin Mareike Heß hat weitergelesen und erinnert an den Teil der biblischen Überlieferung, der kaum vorkommt. Der sogenannte Kindermord von Bethlehem, über den Theologen und Historiker bis heute diskutieren, öffnet eine radikal andere Perspektive auf die Weihnachtsgeschichte. Sie zeigt, wie schnell zwischen Hoffnung und Bedrohung umgeschlagen wurde. Der Kontrast wirkt hart, aber er betont, dass Weihnachten nie nur eine Idylle war, sondern immer auch im Spannungsfeld politischer Macht stand.

Überfüllte Kirchen und spontane Krippenspiel-Expertise

Viele, die sonst kaum Gottesdienste besuchen, stehen an Heiligabend plötzlich wieder in der Kirche. Voll, laut, eng, oft ohne Vorbereitung. Hirte Nummer 4, alias David Himmelreich, kommentiert diese typische Gemengelage mit Humor und erklärt, wie man sich unauffällig durch das Krippenspiel manövriert. Zwischen Insiderwissen und gespielter Gelassenheit beschreibt er, wie man die Abläufe versteht, ohne unangenehm aufzufallen. Ein augenzwinkernder Blick auf ein vertrautes Szenario.  Weihnachtslieder - Nicht immer fröhlich
Die meisten Weihnachtslieder sollen das Wohlgefühl der Feiertage spiegeln. Eine Ausnahme ist da Christmas Lights von Coldplay. Angela Behrends wirft einen ganz genauen Blick auf das Lied und die Bedeutung hinter den Worten

Sonntagsgedanken – Kleine Entlastungen im Weihnachtsstress

Benjamin Elsner richtet den Blick auf das, was Weihnachten schwer macht: Verdichtete Erwartungen, enge Zeitfenster, familiäre Dynamiken. Gleichzeitig zeigt er auf, wie kleine, unscheinbare Momente Entlastung bringen können. Es geht nicht um Perfektion, sondern um kurze Atempausen, in denen die Bedeutung des Festes leise nachklingt.  

25. Dezember
Erste Stunde

Wenn Weihnachten anders läuft als geplant

Die Feiertage gelten oft als Zeit, in der alles harmonisch funktionieren soll. In der Realität sieht das anders aus. Auch im Angedacht-Team gibt es Geschichten, die zeigen, wie schnell kleine Traditionen aus der Spur geraten. Bei Angela Behrens gehörten seit Jahren Teller mit Süßigkeiten unter dem Weihnachtsbaum zur Bescherung. Eine liebgewonnene Routine, bis sie eines Tages überraschend scheiterte. Bei Kollege David Himmelreich führte eine Feuerzangenbowle sogar zu einer regelrechten Kettenreaktion, die das gesamte Familienfest durcheinanderbrachte. Die beiden Anekdoten machen deutlich: Unvorhergesehenes gehört zu Weihnachten dazu, manchmal chaotisch, manchmal komisch.

Weihnachten weltweit – Ein Blick auf Philippinen und Finnland

Weihnachten wird fast überall gefeiert, doch die Unterschiede zwischen den Regionen sind groß. Zwei Beiträge am ersten Feiertag zeigen diese Bandbreite. Auf den Philippinen beginnt die weihnachtliche Saison besonders früh und zieht sich über mehrere Wochen. Gemeinschaft, Musik und nächtliche Gottesdienste prägen das Bild. In Finnland dagegen dominiert eine eher stille, winterliche Atmosphäre. Traditionen reichen dort von Friedhofsbesuchen bis zu besonderen Familienritualen zum Beispiel die Weihnachtssauna oder eine im Essen versteckte Mandel im Milchreis. Die Gegenüberstellung verdeutlicht, wie vielfältig Weihnachten kulturell gelebt wird.

Religionslexikon – Warum feiern wir Weihnachten am 25. Dezember

Seit wann feiern Christinnen und Christen eigentlich Weihnachten und warum fällt das Fest auf genau diese Zeit. Prof. Dr. Thomas Rheinbold ordnet historische Linien und theologische Entwicklungen ein. Er erklärt, wie sich das Datum aus frühen liturgischen und kulturellen Traditionen herausgebildet hat und welche Rolle antike Festkalender gespielt haben.

Sonntagsgedanken – Home und Zuhause

Anja Kieser erzählt von ihrem persönlichen Weihnachtslied: „Driving Home for Christmas“. Für sie verbindet sich damit die Frage, was Home bedeutet und warum es nicht zwingend mit einem geografischen Zuhause identisch ist. Die Sonntagsgedanken stellen die emotionale Seite dieses Begriffs in den Mittelpunkt und öffnen den Blick für Orte, die mehr durch Beziehungen als durch Mauern geprägt sind. 

25. Dezember
Zweite Stunde

Weihnachten im Gefängnis – lange Tage, wenig Ablenkung

Während viele die Feiertage im warmen Wohnzimmer verbringen, erleben Inhaftierte in den niedersächsischen Justizvollzugsanstalten Weihnachten unter völlig anderen Bedingungen. Christoph, seit mehreren Jahren in Haft, beschreibt diese Zeit als besonders belastend. Die Werkstätten sind geschlossen, der Tagesrhythmus fällt weg, und die Stille wird länger. Mit ihr wachsen die Gedanken. Das letzte Weihnachtsfest mit seiner Familie liegt drei Jahre zurück, das erste Weihnachten hinter Gittern hat sich tief eingeprägt. Manche versuchen, sich mit positiven Gedanken zu stabilisieren. Stimmung kommt nur auf, wenn die Gefangenen selbst aktiv werden, denn von der Anstalt gibt es wenig Atmosphäre. Trotzdem gibt es begrenzte Formen von Festlichkeit. Christoph freut sich besonders auf einen Moment, der für ihn jedes Jahr trägt und strukturiert.

Ein Weihnachtsbaum mit Geschichte – 300 Kugeln in Bad Nenndorf

Weihnachten zeigt sich auch im Kleinen ungewöhnlich. In Bad Nenndorf steht bei Henning Dohrmann ein Baum, der weit über eine übliche Dekoration hinausgeht. Rund dreihundert Kugeln hängen daran, viele mit alten Vogelmotiven, manche mehr als hundert Jahre alt. Ergänzt wird alles durch klassisches Lametta, bewusst nur in der historischen Variante, weil es „einfach schöner hängt“. Der Baum bleibt bis Anfang Februar stehen und wirkt wie ein privates Archiv weihnachtlicher Zeitgeschichte.

Religionslexikon – Warum schenken wir uns etwas

Prof. Dr. Thomas Rheinbold erklärt, woher die Tradition der Weihnachtsgeschenke kommt. Er zeigt die Verbindung zwischen frühen christlichen Erzählungen, mittelalterlichen Bräuchen und modernen familiären Ritualen. Die Entwicklung reicht von heiligenfigurierten Gaben bis zu heutigen Bescherungsformen.

Sonntagsgedanken – Weihnachten unterwegs

Anja Kieser blickt auf die Frage, wie wir Weihnachten erleben, wenn wir zwischen Häusern, Verwandten und Orten pendeln. Sie erinnert daran, dass auch die biblische Erzählung mit einer Familie beginnt, die nicht im eigenen Zuhause, sondern unterwegs war. Zwischen Freude, Anstrengung und Nähe entstehen Momente, die die Bedeutung des Festes sichtbar machen.


26. Dezember
Erste Stunde

Weihnachten nachgehen – unterwegs zur Krippe

Wie hat sich die Weihnachtsgeschichte angefühlt? Für die Hirten auf dem Feld, für Maria und Josef im Stall. Dieser Frage geht der evangelische Pastor Henner Flügger aus Bremen seit zwanzig Jahren nach. Gemeinsam mit Besucherinnen und Besuchern eines Outdoor-Gottesdienstes macht er sich auf den Weg zu einer plattdeutschen Weihnachtsandacht im Stall. Schon der Weg durch die Landschaft gehört zur Inszenierung. Gelesen wird auf Plattdeutsch, bewusst nah an der Umgebung. Gesungen werden klassische Weihnachtslieder wie „Oh du fröhliche“, „Stille Nacht“ und „Kommet ihr Hirten“. Für Flügger entsteht so ein unmittelbarer Zugang zur Weihnachtsbotschaft. Am Nachmittag ziehen rund 120 Menschen durch die Pauliner Marsch zum Jürgenshof in Bremen. Mit Ochs und Esel im Stall.

Weihnachten im Sommer – Ein Blick nach Namibia

Während in Europa Winter herrscht, fällt Weihnachten in Namibia in die heiße Jahreszeit. Jason Lee McKay berichtet aus erster Hand, wie dort afrikanische und europäische Traditionen ineinandergreifen. Gefeiert wird ohne Schnee, aber nicht ohne vertraute Rituale. Selbst gebackene Plätzchen gehören ebenso dazu wie gemeinsames Feiern im Familienverband. Die Unterschiede liegen weniger im Inhalt als in der Atmosphäre.

Einfacher feiern – Gedanken zum Reduzieren

Geht Weihnachten auch weniger aufwendig. Pastor Werner Tiki Küstenmacher gibt Denkanstöße, wie sich das Fest entschlacken lässt. Seine Grundgedanken zu „Simplify your Life“ und „Simplify your Christmas“ greifen ineinander. Es geht um Prioritäten, bewusste Entscheidungen und darum, Erwartungen zu prüfen, statt ihnen blind zu folgen.

Andere Kalender, andere Rhythmen

Okka van Scharrel schaut auf Weihnachtskalender und Bräuche in anderen Ländern. In Frankreich, Ungarn, Schweden oder Griechenland liegen wichtige Feiertage teils nach dem 25. Dezember. Geschenke, Rituale und Höhepunkte verteilen sich anders über die Zeit. Der Blick über die Grenzen zeigt, wie relativ feste Weihnachtsabläufe sind.

Sonntagsgedanken – Das Ja von Maria

Anja Kieser fragt, was gewesen wäre, wenn Maria nicht zugestimmt hätte. Sie war eine Ja-Sagerin. Die Sonntagsgedanken kreisen um Verantwortung, Vertrauen und die Bedeutung eines einzelnen Entschlusses. Weihnachten erscheint dabei als Geschichte, die von einer Entscheidung getragen wird, nicht von Selbstverständlichkeit.  26. Dezember, Stunde 2
Hier ist 26.12., Stunde 2. Das ist die dichteste Stunde der drei Tage, also habe ich klar gebündelt, Humor eingehegt und die sozialen Themen sauber geführt. Kein Klamauk nach unten, kein Moralisieren nach oben.

26. Dezember
Zweite Stunde

Engel – mehr als Weihnachtsdekoration

Sie stehen auf Fensterbänken, schmücken Weihnachtskarten oder thronen auf der Spitze des Baumes. Engel gehören zur Weihnachtszeit fast selbstverständlich dazu. Warum sie gerade an Weihnachten eine zentrale Rolle spielen, erklärt Pastor Steffen Lahmann. In der biblischen Weihnachtsgeschichte sind Engel Boten zwischen Himmel und Erde. Sie kündigen an, ordnen ein und begleiten. Auch außerhalb der Weihnachtsgeschichte tauchen sie als Mittlerfiguren auf. Das heute verbreitete Bild mit Flügeln, Locken und weißen Gewändern ist dabei weniger biblisch präzise als kulturell gewachsen. Ob Engel tatsächlich Flügel brauchen, bleibt offen. In der Vorstellung sind sie jedenfalls schneller unterwegs als Menschen.

Geboren am Heiligabend – Weihnachten im Kreißsaal

Am 24. Dezember wird die Geburt Jesu gefeiert. Gleichzeitig kommen an diesem Tag viele andere Kinder zur Welt. Sabine Schulte, leitende Hebamme der Diakovere Krankenhäuser in Hannover, blickt aus beruflicher Perspektive auf diesen besonderen Geburtstag. Im Gespräch mit Nina Andresen beschreibt sie, wie Geburt und Feiertag im Kreißsaal aufeinandertreffen. Zwischen Ausnahmezustand und Routine entstehen kleine, sehr persönliche Weihnachtsmomente.

Gesprächsstoff für die Feiertage – unnützes Wissen inklusive

Wenn Gäste kommen, braucht es Themen. Die Redaktion liefert sie frei Haus. Mark Eickhorst hat eine Sammlung kurioser Weihnachtsfakten zusammengestellt. Von überraschenden Details bis zu vollkommen unnützem Wissen ist alles dabei. Stoff genug, um Gesprächspausen zu füllen oder sich dezent unbeliebt zu machen. Die Auswahl zeigt, wie schnell Weihnachten zwischen Ernst und Albernheit kippen kann.

Heiligabend teilen – Weihnachten mit Freunden

Weihnachten muss nicht zwangsläufig im klassischen Familienmodell stattfinden. Kollegin Angela Behrens erzählt von Heiligabenden, die sie gemeinsam mit befreundeten Müttern und ihren Kindern gefeiert hat. Geteilte Aufgaben, gemeinsames Kochen, ein Baum für alle. Für sie war das nicht nur organisatorisch entlastend, sondern auch emotional entspannter. Die Abende blieben als lebendige, gemeinschaftliche Erinnerung.

Ohne Wohnung durch die Feiertage

Nicht alle erleben Weihnachten im Warmen. Marco und Steffi berichten aus der Innenstadt Hannovers von ihrem Leben ohne feste Unterkunft. Die Feiertage unterscheiden sich für sie kaum vom Alltag, und doch sind sie emotional aufgeladen. Beide sagen, wie wichtig Hilfe ist, die nicht nur an Weihnachten kommt. Ihre Stimmen geben Einblick in eine Realität, die im festlichen Stadtbild oft unsichtbar bleibt.

Zu hören ist der Weihnachtsmarathon von „Angedacht, das Kirchenmagazin“ am 24., 25. und 26. Dezember jeweils ab 10 Uhr bei Meer Radio auf den terrestrischen Frequenzen 88.0 oder 95.4 MHz oder direkt im Anschluss per Stream im Internet. Wer Lust auf weitere spannende und interessante Themen von der Angedacht-Redaktion hat, wird unter https://meerradio.de/programm/audio/beitraege/kirchenmagazin-angedacht fündig.

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