Die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf hat einstimmig ein Schutzkonzept beschlossen: Es soll zur Prävention sexualisierter Gewalt beitragen und Handlungssicherheit im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt geben. In dem Papier wird definiert, was unter "sexualisierter Gewalt", "Grenzverletzungen", "Übergriffen" sowie "Sexuellem Missbrauch" zu verstehen ist. Auch ein Interventionsplan ist Teil des Konzeptes.
Im Leitbild des Schutzkonzeptes heißt es: „Alle Menschen sind Ebenbilder Gottes, das ist ein Fundament unseres christlichen Glaubens. Diese Einsicht … verpflichtet uns, die Freiheit und Würde und damit auch die sexuelle Selbstbestimmung anderer zu achten und zu schützen.“
„Unser Auftrag ist es, für das Evangelium einzustehen. Unser Ziel ist, dass Menschen im Schutzraum der Kirche der befreienden Botschaft der Bibel trauen und den Glauben als Ressource ihres Lebens entdecken.“
Von dieser Grundlage ausgehend verpflichtet sich der Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf deshalb dazu, konsequent für die Rechte und das Leben von Menschen einzutreten und ihnen Respekt und Achtung in allen Lebensbereichen entgegenzubringen.
Als Handlungsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt haben die Verfasser daher definiert, dass es „keine Toleranz gegenüber den Taten und Transparenz bei der Aufarbeitung“ geben soll.
Zentraler Inhalt des Schutzkonzeptes ist die Verpflichtung, für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Leitungsaufgaben oder jenen, die mit Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen arbeiten, eine vierstündige Basisschulung zu absolvieren. Im Kirchenkreis wird in der Zukunft Diakonin Claudina Baron-Turbanisch diese Schulungen anbieten. Sie hat sich als Multiplikatorin für den Kirchenkreis fortbilden lassen.
Das Schutzkonzept ist hier auf der Webseite des Kirchenkreises zum Nachlesen bereitgestellt. Es wurde von einer Steuerungsgruppe bestehend aus Kirchenkreisjungendwartin Claudina Baron-Turbanisch, Diakon Florian Fröchtenicht, der Ersten stv. Superintendentin Christa Hafermann, Kirchenkreissozialarbeiterin Annette Holaschke, der MAV-Vorsitzenden Sabine Leers-Lindemann, Superintendent Rainer Müller-Jödicke, Pfarrverwalterin z.A. Simone Schad-Smith und der Superintendentin des Kirchenkreis Nienburg Dr. Christiane de Vos des Kirchenkreises in mehrmonatiger intensiver Arbeit erstellt.
Rainer Müller-Jödicke resümiert nach Verabschiedung des Konzeptes durch das Kirchenparlament: "Ich bin froh und dankbar für das Engagement der Steuerungsgruppe und die einstimmige Rückendeckung durch die Synode. Nun liegt es an uns allen, dieses Konzept mit Leben zu erfüllen."