Die Kirchenkreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf blickt auf eine erfolgreiche Wahlperiode zurück – wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.
Neustadt. – Die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden haben sich zu ihrer letzten Kirchenkreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf in dieser Wahlperiode getroffen. Dabei sprachen sie noch einmal über wichtige Themen der kirchlichen Arbeit und die mögliche Weiterentwicklung des Kirchenkreises. Im Mittelpunkt standen die Beurteilung des bestehenden Gebäudebestandes, die Klimaschutzstrategie der Kirche sowie neue Personalressourcen für die Arbeit mit jungen Erwachsenen. Zudem haben die Verantwortlichen langjährige ehrenamtliche Helferinnen und Helfern für ihr außerordentliches Engagement in den vergangenen Jahren herzlich gedankt.
Beurteilung des Gebäudebestandes – Fokus auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Eines der zentralen Themen der Synode war die notwendige Beurteilung des bestehenden Gebäudebestandes des Kirchenkreises. Mitglieder des zuständigen Arbeitskreises stellten Kriterien ihrer Bestandsaufnahme vor, die sowohl den Zustand der Kirchengebäude als auch die Nutzungsperspektiven in den kommenden Jahren beleuchteten.
Ein Ziel ist es, Gebäude in Zukunft ressourcenschonender und kostengünstiger zu betreiben und gleichzeitig den Raum für lebendige Gemeindeaktivitäten zu erhalten. Angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen und der demographischen Entwicklungen ging es auch darum, wie nötig eine detaillierte Strategie für die Sanierung und gegebenenfalls auch den Verkauf von Objekten in der Zukunft sein kann.
Die Synodalen einigten sich darauf, zukünftig verstärkt auf ökologische Nachhaltigkeit zu setzen. Dazu gehören unter anderem die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz in allen kirchlichen Liegenschaften. Auch der ökologische Fußabdruck der Kirche soll durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und den gezielten Einsatz von umweltfreundlichen Materialien in den kommenden Jahren weiter gesenkt werden.
Klimaschutz in der Kirche – Verantwortung für Gottes Schöpfung
Im Rahmen des Themenblocks „Klimaschutz in der Kirche“ rief Pastorin Riikia Hinkelmann auf, bereits jetzt einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. „Wir können uns, jeder einzeln und auch gemeinsam fragen, was wir bereits jetzt und jeden Tag unternehmen können, um Gottes lebendige Schöpfung zu bewahren“, resümierte sie.
Eine umfassende Strategie, wie der Kirchenkreis einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten kann, muss nun zeitnah entwickelt werden. Dabei betonten die Synodalen die große Verantwortung der Kirche als Institution, sich in der Bewahrung der Schöpfung zu engagieren. In Zukunft sollen Klimaschutzmaßnahmen stärker in die kirchliche Arbeit integriert werden, sei es in der Gebäudeplanung, in der Durchführung von Veranstaltungen oder bei der Beschaffung von Ressourcen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schulung von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, damit das Thema Klimaschutz in den Gemeinden noch stärker verankert wird. Die Kirche wolle hierbei nicht nur als Vorbild auftreten, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Gemeindeglieder aufzeigen, um gemeinsam Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.
Neues Personal für die Arbeit mit jungen Erwachsenen
Ein weiteres zentrales Thema war die Anwerbung neuer Mitarbeitender, speziell für die Arbeit mit jungen Erwachsenen. Der Kirchenkreis möchte verstärkt Angebote für diese Zielgruppe schaffen und die junge Generation für die Themen Kirche und Glauben gewinnen. Dies soll durch qualifizierte Fachkräfte geschehen, die kreative Formate entwickeln, junge Erwachsene ansprechen und sie in ihrer Lebens- und Glaubenswelt begleiten. „Eine entsprechende Stelle ist bereits ausgeschrieben und soll nun zeitnah besetzt werden“, sagte Superintendent Rainer Müller-Jödicke. Die Synode begrüßte die Pläne, zusätzliches Personal für diese Zielgruppe einzustellen, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Jugend- und Junge-Erwachsenen-Arbeit sicherzustellen.
„Junge Erwachsene stehen heute vor vielen Herausforderungen, von der Orientierung im Leben bis hin zur Suche nach einer tieferen spirituellen Verbindung. Wir wollen in unserem Kirchenkreis Räume schaffen, in denen junge Menschen ihren Glauben entdecken und leben können“, erklärte Müller-Jödicke. Er wünscht sich auch für die kommende Synode einen noch höheren Anteil an jungen Menschen.
Angespannte Haushaltslage im Kirchenkreis durch rückläufige Mitgliederzahlen
Einen nicht unerheblichen Teil der Synode beschäftigten sich die Mitglieder mit den vergangenen Haushalten und der aktuellen finanziellen Situation des Kirchenkreises. Der steht in der Zukunft vor großen finanziellen Herausforderungen. Durch den anhaltenden Rückgang an Kirchenmitgliedern sinken auch die Einnahmen aus Kirchensteuern, die bisher ein zentraler Pfeiler für die Finanzierung kirchlicher Arbeit waren. „Diese Entwicklung führt dazu, dass der Kirchenkreis viele Bereiche seiner Arbeit kritisch prüfen und Prioritäten neu setzen muss, um weiterhin wichtige Aufgaben und Projekte finanzieren zu können“, sagte Superintendent Müller-Jödicke.
Der Kirchenkreis setzt daher verstärkt auf ehrenamtliches Engagement und alternative Finanzierungsmodelle, um auch in Zukunft eine lebendige kirchliche Arbeit in der Region zu gewährleisten.
Dank an langjährige Ehrenamtliche
Zum Abschluss der Synode hat Superintendent Rainer Müller-Jödicke langjährig ehrenamtlich Engagierten für ihre herausragende Arbeit im Kirchenkreis gedankt. Besonders hervorgehoben wurden dabei Fred Norra und Holger Butenschön. Ersterer leitete die Synode, Zweiter war unter anderem ehrenamtliche Vertretung für Müller-Jödicke im Kirchenkreis-Vorstand. Beide haben darüber hinaus über viele Jahre hinweg den Kirchenkreis und seine Gemeinden mit ihrer Zeit, ihrem Wissen und ihrer Tatkraft unterstützt. In einer kleinen Zeremonie hat der Superintendent entsprechend wertschätzende Präsente überreicht. „Ohne den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen wäre unsere Arbeit nicht denkbar. Sie sind das Herz und die Seele unserer Gemeinden, und wir sind dankbar für jedes Engagement“, betonte er in seiner Dankesrede.
Ausblick auf die Zukunft
Mit dieser letzten Synodensitzung endet nicht nur eine Wahlperiode, sondern es werden auch wichtige Weichen für die kommende Zeit gestellt. Die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf hat sich klar zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen der Zukunft mit einer nachhaltigen, innovativen und gemeinschaftlichen Strategie anzugehen. Die Kirche bleibt ein Ort des Glaubens und der Hoffnung, der sich den Veränderungen der Zeit stellt, ohne ihre Werte und Traditionen zu verlieren.
Der Kirchenkreis bedankt sich bei allen Synodalen, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen für ihr Engagement in den vergangenen sechs Jahren und freut sich auf die kommenden Aufgaben und Projekte, die gemeinsam mit den Gemeinden und der breiten Öffentlichkeit angegangen werden sollen.