Ein Sprichwort lautet: „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“. Der Prophet Jeremia ist ein Prophet im Alten Testament der Bibel. Jeremia gibt den Menschen in Israel Gottes Wort weiter. Er sagt über eine Zeit von fast 40 Jahren den Menschen in Juda, dem Südteil von Israel unbequeme Wahrheiten, die Gott ihm kundgetan hat. Eine zentrale Aussage im Buch Jeremia , Kapitel 26,13: „So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird dem HERRN auch gereuen das Übel, das er gegen euch geredet hat.“ Gott missfiel, die soziale Ungerechtigkeit im Lande und dass das Volk sich fremden Gottheiten zugewandt hatte.
Die Menschen hörten sich Jeremias Ankündigungen an- aber änderten ihr Verhalten nicht. Dabei war die Bedrohung durch Nebukadnezar, den König von Babel seit Jahren schon deutlich zu sehen.
Die Priester und Schriftgelehrten wollten das nicht sehen und warfen Jeremia mehrfache ins Gefängnis. (da hätte er vielleicht ein schnelles Pferd gebrauchen können, um zu fliehen)
Die Menschen in Juda gingen von falschen Voraussetzungen aus. Die Regierenden, die geistliche Führung und auch das Volk meinten: Wir sind hier sicher . Gott hat doch mal gesagt, dass er bei uns im Tempel wohnt. Deshalb kann es gar nicht sein, dass unser Land von den Feinden eingenommen und der Tempel zerstört wird.
Die Warnungen Gottes, die Jeremia dem Volk weitergab, haben nichts genutzt. Das Volk änderte sein Verhalten nicht, Juda wurde erobert, Jerusalem und der Tempel zerstört und Teile des Volkes in die Verbannung nach Babylon geführt.
Geht es uns mit dem Klimawandel vielleicht genauso wie den Menschen damals? Solange nicht unmittelbar eine Gefährdung da ist, reagieren wir nicht oder zu wenig.
In einem Kommentar in der HAZ im Hinblick auf die absehbaren Folgen des Klimawandels und zu den Hochwasserereignissen in Österreich, Polen und Tschechien stand: Die Ergreifung von Vorsorgemaßnahme bei Katastrophen, die sich zukünftig ereignen können, ist menschliches Denken nicht vorbereite
Als ich diesen Kommentar war mein Eindruck: Das Verhalten von uns Menschen hat sich in vielen Bereichen in den 2600 Jahren seit dem Wirken des Jeremia nicht geändert. Wir wissen viel über die Folgen unserer Lebensweise, aber sind nicht bereit, unser Verhalten zu ändern.
Bitten wir Gott, dass er den Verantwortlichen und auch uns das richtige Verhalten zeigt.
Wilfried Dreyer, Prädikant Dedensen-Gümmer