Liebe Leserin, lieber Leser,
was für ein schreckliches Verbrechen: Auf einem fröhlichen Stadtfest einfach Menschen abzustechen, möglichst viele, egal wen. Und dann reklamiert der Islamische Staat diese Gräueltat für sich, als handele es sich um einen Grund, sich zu rühmen. Und der Täter scheint ein geflüchteter Mensch zu sein, dem hier Schutz gewährt wurde. Ein übler Missbrauch der Gastfreundschaft.
Die Reaktionen sind vorhersehbar: Abschiebungen, Verschärfung des Waffenrechts, Stärkung der inneren Sicherheit. Das mag alles richtig sein. Zugleich bin ich misstrauisch, dass uns dergleichen vor solchen Angriffen schützen kann.
An diesem Sonntag beginnt die Woche der Diakonie. „Raum geben“ ist das Motto. Ganz umfassend: handfest im Sinne von Wohnraum schaffen, in übertragenem Sinn Räume öffnen und Menschen und Themen Raum geben, um über ihre Anliegen reden zu können.
Miteinander – nicht jede*r nur mit denen, die seiner oder ihrer Meinung sind, sondern auch und gerade mit denen, die ganz anders unterwegs sind. Und dazu braucht es: offene Räume, in denen sich Menschen begegnen und nicht nur Positionen.
Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher Diakonie in Niedersachsen