Jedes Jahr gibt es in der evangelischen Kirche in den 7 Wochen vor Ostern ein Motto zur Fastenzeit. Das Motto für dieses Jahr ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich: „ Komm rüber - 7 Wochen ohne Alleingänge“.
Es geht bei diesem Motto um den Wert und die Bedeutung von Gemeinschaft. Gemeinschaft von Menschen miteinander und Gemeinschaft zwischen Menschen und Gott.
In unserer Gesellschaft kann man vielleicht alleine klar kommen, wenn die materiellen Voraussetzungen gegeben sind. Man meint z.B. ohne Nachbarschaftshilfe auszukommen.
Wie wichtig aber Gemeinschaft ist, konnten wir in der Zeit des Corona- Lockdowns erleben. Praktische Unterstützung und Kontakte über das Telefon oder am Gartenzaun waren ganz wichtig.
Gleiches gilt heute natürlich auch! Und das nicht nur im privaten Bereich- auch im Arbeitsleben ist sehr hilfreich. Man unterstützt sich, kann Hilfe bei Frage bekommen, Zuspruch in schwierigen Angelegenheiten.
In dem Buch Prediger in der Bibel gibt es zu diesem Thema wichtige Hinweise. So heißt es im
4. Kapitel des Buches, Verse 9 und 10:
Zwei haben es besser als einer allein, denn zusammen können sie mehr erreichen. Stürzt einer von ihnen, dann hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm wieder aufhilft!
Das ist logisch, das kann man nachvollziehen. Wie gut, wenn jemand in schwierigen Zeiten da ist und einem aufhilft. Wie gut, wenn jemand bei den Krisen, die um uns herum sind, nicht noch in den Chor einstimmt, wie schlecht alles ist.
Der Text im Buch Prediger geht es zu dem Thema noch weiter in Vers 12:Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!«
Jetzt bringt der Autor des Predigerbuches Gott ins Spiel: Er ist der Dritte im Bunde. Und mit Gott im Bunde ist das Seil noch viel haltbarer als mit zwei Schnüren. Der Liederdichter Hanns Köbler beschreibt in seinem Lied das Zusammensein im Leben mit Jesus Christus.
Ich möchte, dass einer mit mir geht,
der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Sie nennen ihn den Herren Christ,
der durch den Tod gegangen ist;
er will durch Leid und Freuden mich geleiten.
Ich möcht', dass er auch mit mir geht.
Mehr zum Thema: In der Passionsandacht in der Reihe „Komm rüber“ am Mittwoch, 20.3. um 19.00 Uhr in Luthe.
Wilfried Dreyer, Prädikant