Unseren Jahresurlaub haben wir in diesem Jahr in Schottland verbracht. U. a. auf der Insel Islay. Bei Whisky-Kennern als DIE Insel des Whiskys bekannt. Die Insel hat aber auch andere Seiten. Gefühlt wird dort alles der Natur angepasst. Sogar die Straßen. An einem sonnigen klaren Tag waren wir z. B. am südlichsten Zipfel auf der Westseite und sind auf den Klippen zu einem historischen Denkmal gewandert. Vorbei an den Galloway-Rindern, die dort Kyloe genannt werden. Kuschelige, niedliche Kühe. Wir hatten Glück und wurden mit einem wunderbaren Blick über den Atlantik belohnt. Auf der anderen Seite war Irland erkennbar. Wir standen dort oben – ungeschützt - bei sehr starkem Wind und staunten über die Farben der Natur. Blau. Weiß. Grün in allen Varianten. Gelb. Braun. Lila. Dort oben wuchs sogar Heide. Wir standen da und staunten über Gottes Schöpferkraft. Jetzt im September haben wir die Höhe des Sommers hinter uns. Ganz heimlich schleicht sich der Herbst heran. Noch keine fallenden Blätter. Noch nicht das bunte Einfärben der Natur in einen herbstlichen Rausch von Rot, Gelb, Grün, Ocker und viele Töne dazwischen. Wir sind – gefühlt - noch im Dazwischen. Herbstanfang ist kalendarisch schon am Sonntag. Doch in unserem Garten ist davon noch nichts zu sehen. Viele bunte Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten tummeln sich dort in der noch wärmenden Sonne auf den nur ganz langsam welk werdenden Sommerpflanzen und schon blühenden Herbstpflanzen. Mein Lebensgefährte und ich staunen immer wieder was bei uns so los ist. Wir können nur darüber staunen. Über das Wunder des Lebens. Über die Schöpfungskraft Gottes, deren Werke so wunderbar gemacht sind. „Ich will dir danken, Herr, aus ganzem Herzen. Ich will von all deinen Wundern erzählen“, heißt es im Psalm 9. Diese Worte sagen aus, was ich jeden Tag erleben darf. Gott schenkt uns seine wunderbar gemachte Natur. Gehen wir damit sorgsam um, dass wir uns noch lange daran erfreuen können.
Susanne Bannert, Prädikantin aus Corvinus