Liebe Leserin, lieber Leser,
am Sonntag feiern wir den 1. Advent. Um das Kommen Gottes in diese Welt geht es in den nächsten Wochen. In diese Welt, so wie sie ist, ist Gott gekommen – Krisen und Not inklusive. Die biblischen Erzählungen bringen uns nahe, dass Gott sich auf seinem Weg zum Menschen nicht an dem vorbeidrückt, was Leben beschwert und oft auch Angst macht: Armut und Not. Das feiern wir Weihnachten. Und in der Adventszeit bereiten wir uns darauf vor. Gott ist da. Aber wir sehen und spüren ja selbst: Es ist nicht alles wie es sein soll. Die Verheißung: Wenn Christus wiederkommt, wird alles gut werden. Kein Hunger, kein Krieg, keine Sorgen mehr. Auf diese Zeit gehen wir zu. Eine gute Nachricht, finde ich. Aber keine Einladung, die Hände bis dahin in den Schoß zu legen. Wir haben die Aufgabe, uns nicht von unseren Sorgen lähmen zu lassen. Menschen in Armut und Not dürfen uns nicht kalt lassen. Die Not des Menschen, der einsam ist, kann uns bewegen. Es reicht nicht, sich an den Obdachlosen vorbeizudrücken. Wir können was tun: Die Verheißung einer Zeit, in der kein Platz ist für alles, was heute Menschen das Leben schwer macht, macht uns den Kopf frei und bewegt auf den Mitmenschen zu. Also lassen Sie uns was tun: den Mitmenschen anschauen, wirklich ansehen – und ihm hilfreich zur Seite stehen. Das wäre doch ein gutes Vorhaben für die kommenden Wochen: eine Adventszeit praktizierter Menschenfreundlichkeit!
In diesem Sinn grüße ich Sie herzlich – und wünsche Ihnen gute Adventswochen!
Ihr Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher Diakonie in Niedersachsen