Liebe Leserin, lieber Leser,
vor kurzem sprach ich mit einem Kollegen: „Was ist das richtige Konzept für den Schutz von Menschen in diesen pandemischen Zeiten?“ Ich habe die Erfahrung mancher Altenheime im Gepäck, die stark von den Auswirkungen der Corona Pandemie betroffen sind und Todesfälle zu beklagen haben. Wie gut ist es, dass die Impfung nahezu aller Bewohnenden und der allermeisten Mitarbeitenden in den Einrichtungen Schutz und mit dem Schutz auch weitgehende Freiheiten ermöglichen. Deshalb war ich auch, sobald ich die Möglichkeit hatte, nicht nur bereit mich impfen zu lassen, sondern habe mich darüber gefreut. Für mich war und ist es ein Zuwachs an Lebensqualität! Und nun, nachdem nahezu alle ein Impfangebot bekommen haben und es auch in Anspruch hätten nehmen können: 2G oder 3G oder niedrigschwellige Zugänge für alle? Mein Kollege sagte: „Was würde denn Jesus dazu sagen?“
Die Intention der Frage war klar: Niedrigschwellige Zugänge müssen offengehalten werden! Mich hat diese Frage aus dem Konzept gebracht. Manchmal brauche ich für schlagfertige Antworten einfach zu lange…! Abends erzählte ich meiner Frau von dieser Begegnung, die spontan sagte: „Jesus wäre geimpft!“ Dieses Wort geht mir seitdem nach. Und je öfter ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich mir: Jesus wäre geimpft! Um andere zu schützen. Um Begegnungen zu ermöglichen. Um Risiken zu minimieren. Um möglichst normales Leben zu ermöglichen. Und vielleicht auch: Um sich selbst zu schützen. Außer er würde zu den wenigen gehören, bei denen das aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Ich bin überzeugt: Jesus wäre geimpft!
Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher Diakonie Niedersachsen