Auf Grund Ihres im höchsten Maße ehrenamtlichen Engagements wird Frau Gerlinde Freyberg die "Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" verliehen. Bei dem Festakt am 06.02.2017 wird Sozialministerin Conelia Rundt im Namen des Bundespräsidenten Joachim Gauck die Verdienstmedaille verleihen.
Gerlinde Freyberg zeichnet insbesondere ihr unermüdliches Engagement für Asylbewerber/innen und Geflüchtete in Wunstorf aus. Hierfür setzt sie sich seit 1996 im Arbeitskreis Asyl & Integration unter dem Dach der Diakonie im Ev.-luth. Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf ein. 1996 zählte Wunstorf weit höhere Flüchtlingszahlen als heute, sodass zwei Gemeinschaftsunterkünfte notwendig waren. In diesen Unterkünften engagierte sich Frau Freyberg in der Kinder- und Hausaufgabenbetreuung und in der Nähgruppe für Frauen. Frau Freyberg gelang es engen Kontakt zu vielen Familien zu halten, auch nach der Schließung der Gemeinschaftsunterkünfte. So begleitet sie immer noch verschiedene Familien bei alltäglichen Fragen, damit vor allem die Kinder beim Zurechtfinden in der deutschen Kultur Unterstützung erfahren.
Nach der Schließung der Gemeinschaftsunterkünfte konnte Frau Freyberg erfolgreich die Weiterführung der Hausaufgabenhilfe in der Albert-Schweitzer-Schule erzielen. Deswegen kann dort seit 1997 eine Hausaufgabenbetreuung, besonders für Kinder mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund, ehrenamtlich angeboten werden. Seitdem ist Frau Freyberg für die Organisation verantwortlich. Um Frauen aus zugewanderten Familien zu fördern, entwickelte der Arbeitskreis und Asyl und Integration 2003 einen Deutschkurs für Frauen, der seit 2005 in Kooperation der Gleichstellungstelle der Stadt Wunstorf stattfindet, finanziell unterstützt von der Stadtsparkasse Wunstorf. Auch hier war Gerlinde Freyberg diejenige, die die Verantwortung für die Umsetzung übernahm.
Gemeinsam mit Martin Hübner und Andrea Wegert repräsentiert Geli Freyberg seit 2008 offiziell den Arbeitskreis Asyl & Integration. Gerlinde Freyberg ist zu der Person geworden, die immer zum Thema „Flüchtlinge in Wunstorf“ gefragt wird, sowohl von offiziellen Institutionen als auch von einzelnen Bürgerinnen und Bürger. Alle möchten ihre Erfahrungen nutzen, ihre vielfältigen Kontakte und ihren Zugang zu den vielen Migranten- und Flüchtlingsfamilien in Wunstorf, die sie kennt und die ihr umgekehrt vertrauen.
20 Jahre Engagement für Geflüchtete und zugewanderte Menschen, ob in Projekten oder in Form von Einzelfallhilfe und ihre Neugierde Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen, zeichnen Gerlinde Freyberg dabei aus. „Fremd“ und „anders sein“ ist für sie eine Bereicherung des Lebens. Aufgrund der der zugewandten Art von Gerlinde Freyberg, machen die Geflüchtete und Asylbewerber/innen die wichtige Erfahrung, dass sie willkommen sind und ernst genommen werden.
Darüber hinaus engagiert sich Gerlinde Freyberg seit 1992 bis heute für die Tschernobylhilfe, einer Initiative der Diakonie im Ev.-luth. Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf und ist als ElfEN (Ehrenamtslotsin für Ehrenamtliche in Niedersachsen) für die Stadt Wunstorf aktiv.
Wiebke Nolte