In Niedersachsen steht die Einschulung 2022 an. Und damit auch Gottesdienste für all diejenigen, die in die Schule kommen (und natürlich auch für deren Eltern und Großeltern).
Schule erzieht zur Leistung. Natürlich soll Wissen vermittelt, sollen musische Begabungen geweckt werden. Leistung ist wichtig. Das zeigt sich daran, dass Kinder, die in der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben und rechnen lernen, es in ihrer weiteren Schullaufbahn schwerer haben. Und nicht selten auch im Berufsleben. Die Grundschule ist dafür da, Grundlagen zu vermitteln. Das ist nötig und wichtig. Neben allen spielerischen und kreativen Momenten kommt so das Lernen und die Leistung in den Unterricht.
Leistung ist wichtig, aber sie ist nicht alles im Leben. Was Kinder in der Schule lernen, lernen sie für sich selbst und nicht für ihre Eltern oder Großeltern. Das gilt auch für Jugendliche in den weiterführenden Schulen.
Bin ich nur soviel wert, wie ich leiste? Gegen einen solchen Gedanken legen hoffentlich viele Widerspruch ein. Der Wert des Lebens bemisst sich nicht an der Größe der Leistung.
Vom christlichen Glauben her hören wir eine andere Botschaft: Gott nimmt uns Menschen an wie wir sind. Mit all unseren Fähigkeiten, aber auch mit allen Mängeln und Schatten. Es gilt sogar noch mehr: Gott kann niemand mit Leistung beeindrucken.
Das entlastet und hilft gelassener mit Leistungsansprüchen umzugehen. Gott nimmt dich an wie du bist - das ist die Botschaft in den Gottesdiensten für Schülerinnen und Schüler. Und das nicht nur in diesem Jahr, in dem es für die Lernanfängerinnen und Lernanfänger heißt: „Du zählst“.
Wir Menschen sind Gott wichtig, da spielt es keine Rolle, wie alt oder wie gut jemand in der Schule ist oder gewesen ist.
Einen guten Schulanfang wünscht Friedrich Kanjahn, Pastor in Mardorf und Schneeren