Die Themen am Sonntag
Was bleibt, wenn Einnahmen weg brechen? Wie viel Humor erträgt ein Grabstein? Wer hält Trauernde aus, wenn nichts mehr trägt? Und wie passt der Satz „Bis dass der Tod euch scheidet“ in eine Realität, die Trennungen kennt? Fünf Zugänge, fünf Blicke auf Leben, Verlust und Verantwortung.
Geld, Zukunft, Verantwortung
Sinkende Mitgliederzahlen drücken auf die Finanzen. Timo Neumann, Fundraiser der Kirchenkreise Neustadt/Wunstorf und Grafschaft Schaumburg, beschreibt im Gespräch ein klares Bild seines Berufes: Für ihn heißt Fundraising Beziehungspflege, nicht bloß Geldbeschaffung. Viele unterschätzen, wie sehr Projekte von verlässlichen Mitteln abhängen. Neumann wirbt für Strukturen, die das langfristig sichern.
Schwarz, aber nicht beliebig
Witzige Grabsteinsprüche verbreiten sich online schnell. Doch echte Grabmale brauchen mehr Fingerspitzengefühl. Magdalena Hinze, Steinmetzin aus Hannover, kennt Grenzen und Regelwerke. Manche Wünsche lehnt sie ab, andere setzt sie um – wenn Humor den Menschen hilft und der Ort es trägt. Der Umgang mit dem Tod gehört zu ihrem Alltag. Für sie bringt er Klarheit und Bodenhaftung. Ein nüchternes Handwerk, das viel Trost schaffen kann.
Nähe im Ausnahmezustand
Trauer reißt Menschen heraus. Irina Reimann, ehrenamtliche Trauerbegleiterin im Hospizdienst „Aufgefangen“, erlebt Wut, Leere, Erinnerungen und Schweigen. Sie weiß, wie groß bei Vielen die Hemmung ist, Trauernde anzusprechen. Wie eine Schulung dabei hilft und warum Haltung entscheidend ist erzählt sie Henning Lühr.
Scheidung zwischen Prinzip und Praxis
Der Satz „Bis dass der Tod euch scheidet“ klingt eindeutig, doch religiöse Traditionen gehen unterschiedlich damit um. Markus Grieger und Theologe Prof. Dr. Wolfgang Reinbold fassen Positionen zusammen und zeigen, wie unterschiedlich Glauben und Biografie sich dieser Tage verzahnen.
Blick auf Augenhöhe
Skulpturen stehen erhöht, damit man zu ihnen aufschaut. Anja Kieser denkt das um. Was, wenn man die Figuren gedanklich herunterhebt und so eine neue Nähe den Blick bestimmt? In den Sonntagsgedanken zeigt sie einen Perspektivwechsel, der Geschichte, Macht und Alltag anders lesbar macht.
Zu hören ist die nächste Sendung Sonntag, 23. November, ab 10 Uhr bei „Angedacht, das Kirchenmagazin“ von Meer Radio auf den terrestrischen Frequenzen 88.0 oder 95.4 MHz oder direkt im Anschluss per Stream im Internet. Wer Lust auf weitere spannende und interessante Themen von der Angedacht-Redaktion hat, wird unter https://meerradio.de/programm/audio/beitraege/kirchenmagazin-angedacht fündig.