Foto: Gunnar Schulz-Achelis
Zum Jubiläum der Stiftung St. Nicolaistift ist eine kostenlose Festschrift erschienen, die die wechselvolle Geschichte vom mittelalterliche Aussatzhospital bis zu dem modernen diakonischen Unternehmen der Diakonischen Altenhilfe Leine-Mittelweser (DALM) nachzeichnet. Sie wurde von den Sponsoren und der DALM am Donnerstag in Neustadt vorgestellt.
Die 68-Seiten-Festschrift zeigt beispielhaft lokale Armenfürsorge im wechselvollen Zusammenspiel von Kommune und Kirche, von Bürgern und Kirchenvorstand. Neben Archiven habe man mit der Arbeit von Heimatforscher Dieter Barby eine wichtige Quelle und Grundlage gehabt, erläuterte der Theologische Vorstand St. Nicolaistift Dagmar Brusermann. Der kaufmännische Vorstand Joachim von der Osten lobte die Göttinger Historikerin Dr. Bettina Kratz-Ritter als Autorin, die „eine Schreibe hat, die Spaß macht zu lesen“. In dieser „ersten richtig guten Dokumentation“ zeichne sie in kompakter Form und in allgemeinverständlicher Sprache ein Bild von der christlichen Fürsorge für Aussätzige, später für arme, alte und kranke Menschen. Mit Erklärboxen zu bestimmten Begriffen, Lageplänen und historischen Bildern macht sie anschaulich, wie über die Jahrhunderte die Stiftung sich um benachteiligte Menschen gekümmert und sich auch wirtschaftlich abgesichert hat. Dies mündet heute in das moderne Altenzentrum St. Nicolaistift mit stationärer Pflege und dem Nicolaihof, einem barrierefreien Wohnungsangebot mit Serviceleistungen; mittlerweile ist die Stiftung, die 2013 den Regionalverbund Diakonische Altenhilfe Leine-Mittelweser (DALM) mit derzeit über 800 Mitarbeitenden an sechs Standorten gegründet hat, als Förderer und wichtiger unternehmerischer Akteur der DALM tätig.
Die kostenlose Broschüre wurde unter anderem ermöglicht durch die Volksbank eG, Nienburg aus Reinerträgen des VR-Gewinnsparens. Nach Worten von Vorstand Markus Strahler von der Volksbank eG, Nienburg leiste sein Haus gerne Hilfe zur Selbsthilfe und wolle den „sozialen Aspekt in der Region durch Projekte fördern“. Die Festschrift diene auch der Vergewisserung „woher wir kommen“, so Pressesprecher Sven Quittkat vom Diakonischen Werk in Niedersachsen, das ebenfalls die Publikation unterstützt hat. Bei der Lektüre fiel ihm auf: Das Hilfehandeln sei bis heute im Grund noch dasselbe wie im Mittelalter. Die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers hat die Broschüre auch unterstützt. „Der Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf hat ebenfalls einen Beitrag geleistet“ sagte Superintendent Michael Hagen. Sie ist ab 6. September kostenlos erhältlich in der Wunstorfer Volksbankfiliale, Lange Str. 16 oder in der Neustädter Buchhandlung Frerk, Windmühlenstr. 28 oder unter Mail Gunnar.Schulz-Achelis@da-lm.de .
Das Jubiläum wird am ersten Septemberwochenende mit Gottesdiensten und einem Festakt, sowie einem „Armenhaus“-Stand beim Mittelaltermarkt hinter Schloss Landestrost gefeiert. Infos zum Jubiläum und zu der Stiftung sind in der neue Homepage unter www.Stiftung-St-Nicolaistift.de zu finden.