Nur noch wenige Tage und dann ist es wieder soweit! Halloween.
Kinder feiern diesen Tag gern, wandern von Tür zu Tür mit dem Schlachtruf: „Süßes oder Saures!“
Seinen Ursprung hat Halloween nicht, wie man meinen könnte in Amerika. Das Fest des Grauens hat seinen Ursprung bei den Kelten in Irland. Der 31. Oktober – Samhain - ist dort eines der wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Außerdem glaubten die Kelten, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben kann. Erst die irischen Einwanderer brachten das Fest nach Amerika. Dort wird es allerdings anders gefeiert als im Ursprung. Das Wort Halloween entstand mit der Christianisierung. Die Kirche bezeichnete das heidnische Fest im 9. Jahrhundert als „All Hallows Eve“, als den Abend vor Allerheiligen am 1. November. Evangelische Christen erinnern am 31. Oktober mit dem Reformationsfest daran, dass der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an der Kirche in Wittenberg veröffentlicht hat.
Er bezog Stellung zur Bußtheologie. Es kostete den Menschen einiges, damit ihnen ihre Sünden vergeben wurden. Das war nicht im Sinne Gottes. Sündenvergebung sollte nichts kosten. Es reicht im Grunde, dass wir das Vaterunser beten. Also geriet Luther damit in Konfrontation mit der römischen Kirche und bekam jede Menge Saures. Luther hat dafür gesorgt, dass wir Süßes bekommen. Nicht nur mit der Sündenvergebung, auch dass wir die Bibel lesen können. Denn Luther hat sie für uns in die deutsche Sprache übersetzt. So konnten und können viele das Vaterunser lernen: „… und vergib uns unsere Schuld“ (Matthäus 6, 13). Die Sündenvergebung erfolgt im Namen Jesu Christi und wirkt an denen, die daran glauben. Das ist Süßes!
Was für Luther eher „Saures“ war – für uns evangelische Christen ist das Reformationsfest „Süßes“. Und das feiere ich immer wieder gern.
Susanne Bannert, Prädikantin aus Corvinus