Wann haben Sie sich das letzte Mal wie „ein Schluck Wasser in der Kurve“ gefühlt oder hatten gar den Eindruck, dass Ihnen „das Wasser bis zum Hals steht“? Oder haben Sie schon mal über jemanden gedacht: „Der ist ja mit allen Wassern gewaschen“ oder vielleicht auch: „Stille Wasser sind tief“? Das, was sich in Sprichwörtern abbildet, hat Bedeutung. Menschliches Leben ohne Wasser ist nicht denkbar. Wenn andere Planeten erkundet werden, ist die erste Frage: Gibt es dort Wasser? Schon in der Bibel spielt das Wasser eine große Rolle. Wasser ist nötig zum Erhalt des Lebens von Mensch und Tier und ermöglicht Fruchtbarkeit und Wachstum. Wasser ist eine Segensgabe Gottes für den Menschen und darf selbst Fremden und Feinden nicht vorenthalten werden. Zusammen mit Brot ist Wasser ein Zeichen von Gastfreundschaft. Das menschliche Sehnen nach frischem Wasser wird als Bild benutzt, um zu verdeutlichen, wie stark man sich nach Gott sehnen kann. „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele zu dir, Gott (Ps. 42,2). So drängend kann menschliche Sehnsucht nach der spürbaren Erfahrung der Nähe Gottes im Leben sein, dass es dem drängenden Sehnen des Verdurstenden nach Wasser gleichkommt. Eine besondere Bedeutung hat das Wasser bei unserer christlichen Taufe. Durch das dreimalige Begießen mit Wasser werden wir hineingenommen in den Lebenszusammenhang Jesu, dem auch der Tod nichts anhaben kann. Wasser haben wir nötig, jeden Tag, um zu überleben. Eine Lebensverheißung, wie Gott sie gibt, braucht es genauso – damit unser Glaube nicht vertrocknet, damit das, was Gott an Glaubenssamen bei der Taufe in uns gelegt hat, gedeihen und Frucht bringen kann. Vielleicht haben Sie in diesem Sommer die Gelegenheit, Begegnungen mit dem lebenspendenden Element Wasser zu machen – im Alltag, auf Reisen oder da, wo sie Gott begegnen.
Nikola Lenke, Pastorin am Hölty-Gymnasium und in der Kirchengemeinde Idensen-Mesmerode