In den kommenden Wochen könnte es passieren, dass eine kleine Plastikdose vor der eigenen Haustür liegt. Wer in Bordenau lebt, braucht sich darüber nicht zu wundern – oder gar Sorgen zu machen. Die evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde Bordenau-Poggenhagen hat mit dem Projekt „Dosenfisch“ eine besondere Aktion ins Leben gerufen, die Freude, Nachdenken und Miteinander in den Ort bringen soll.
„Ich wollte den Glauben nicht nur im Advent sichtbar machen, sondern auch zwischendurch Impulse setzen“, erklärt Dinah Minx.
Die Ideengeberin des Projekts war in den vergangenen Jahren gemeinsam mit anderen beim lebendigen Adventskalender aktiv. Nun hat sie mit Engagierten aus der Gemeinde den Dosenfisch entwickelt – eine kleine Dose mit einem großen Gedanken: teilen, schenken, weitergeben.
25 dieser Dosen sind aktuell im Umlauf. Jede enthält einen Fisch aus buntem Papier, auf dem die Anleitung zum Mitmachen steht, eine kurze Geschichte und ein kleines Geschenk. Wer eine Dose findet, darf sich über den Inhalt freuen, das Geschenk herausnehmen, die Geschichte lesen – und anschließend selbst kreativ werden. „Was in die Dose gelegt wird, soll zur Geschichte passen“, so Elke Baumgarte, die gemeinsam mit Ingrid Fritzsche beim Projekt mitmacht. „Es geht nicht ums Kaufen. In jedem Haushalt findet sich etwas, das man mit einem guten Gedanken weitergeben kann.“
Der Dosenfisch wird anschließend an eine andere Haustür gebracht – still und heimlich oder ganz persönlich. So wandert er von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch, und erinnert daran, wie leicht es sein kann, jemanden zu berühren.
Pastorin Alida Griese blickt bereits auf den nächsten Schritt: „Am 27. Juni sollen die Dosen wieder zur St. Thomas Kirche zurückkehren. Dann starten wir mit neuen Geschichten und frischen Ideen.“ Wer möchte, kann an diesem Abend um 18 Uhr dazukommen, seine Erfahrungen teilen und gemeinsam zurückblicken.
Und der Name? „Der Fisch war das frühe Erkennungszeichen der Christen – ein Symbol für Gemeinschaft, Glaube und Hoffnung“, sagt Dinah Minx. „Das möchten wir mit dem Dosenfisch weitertragen.“
Wer also einen solchen Fisch vor der Tür findet: einfach annehmen, mitmachen, weiterschenken. Denn manchmal schwimmt ein wenig Freude ganz unverhofft ins Leben.