Im nördlichsten Teil Kanadas stößt man an den arktischen Ozean. Ich denke nirgendwo sonst bemerkt man den Klimawandel am deutlichsten. Forschende verfolgen die Temperaturveränderungen im Nordpolarmeer seit Jahren. Mittlerweile begleitet eine Inuk das Forscherteam. Kein anderer außer der Inuiten kann „da oben“ wohl wirklich ermessen, was der Klimawandel für Folgen hat. Inseln nehmen ab. Da wo im letzten Jahr noch ein Haus einer Inuk stand, steht es nicht mehr. Die Insel schrumpft wegen des Klimawandels.
Soweit müssen wir aber nicht gucken. Bleiben wir in Deutschland und schauen wir auf die Nordseeinsel Sylt. Auch sie fällt dem Klimawandel zum Opfer. Wie lange wird es sie noch geben?, fragen sich Forschende und was kann man langfristig tun, um sie als Urlaubsinsel zu erhalten? Vor den kommenden Herbststürmen fürchten sich die Menschen dort. Sie bringen Sturmfluten, die die Insel nach und nach „ertrinken“ lassen. Sonntag feiern wir Ernte-Dank. Doch wie lange werden wir das Fest noch feiern können? In der letzten Woche haben wir uns mit einem Freund darüber unterhalten, dass sich die Ernte verändern wird. Vieles kann nicht mehr wachsen, weil es zu viel oder zu wenig regnen wird. Bestimmte Insekten sterben immer mehr aus durch Insektizide und chemische Düngemittel. Wie lange wird unsere Welt noch so bunt und vielfältig sein? Wie lange wird es noch Sonnenblumen oder Amseln geben? Eine Völkerwanderung werden wir Ältere wohl nicht mehr erleben. Warum? Irgendwann werden wir hier nichts mehr anbauen können, was wir zum täglichen Leben brauchen. Auch Wasser wird rarer. Noch können wir einstimmen in die Worte des Psalmbeters: „Die Vögel des Himmels bauen Nester. Du lässt Regen auf die Berge niedergehen. Wind und Wetter schenken der Erde ihre Fruchtbarkeit. Für das Vieh lässt du Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen. So kann die Erde Brot hervorbringen.“ (n. Ps. 104, 12.13.14). Helfen wir Gottes Schöpfung, damit sie so bunt bleibt!