Am Mittwoch, 23. April 2025, haben Aktive aus dem Kirchenkreis acht Brasilianerinnen und drei Brasilianer am Flughafen in Hannover-Langenhagen begrüßt. Für die Gäste aus Südamerika begann damit ein intensives Besuchsprogramm mit kirchlichen, kulturellen und persönlichen Begegnungen.
Die ersten drei Tage verbrachte die Gruppe im Kloster Mariensee – ein stiller Ort zum Ankommen und Ausruhen nach der langen Reise. Dort lernte die Delegation das Programm kennen, stimmte sich auf die kommenden Wochen, sammelte erste Eindrücke und wurde mit einem herzlichen Willkommensfest begrüßt.
„Das Kloster war genau der richtige Ort für den Start. Es hat eine Atmosphäre der Ruhe und Offenheit geschaffen – wichtig nach so einer langen Reise“, sagt Knut Fritzsche, der die Partnerschaftsarbeit seit vielen Jahren begleitet.
Anschließend zogen die Gäste in Gastfamilien im Kirchenkreis. Sie lernten das Leben vor Ort kennen, kamen mit den Menschen ins Gespräch und fanden sich schnell ein. Sprachbarrieren blieben aus – die brasilianischen Gäste sprachen hervorragend Deutsch.
„Die Offenheit auf beiden Seiten hat beeindruckt. Man spürt, dass hier echte Begegnung stattfindet – nicht nur höflicher Austausch, sondern echtes Interesse“, betont Fritzsche.
Das abwechslungsreiche Programm bot zahlreiche Erlebnisse: Die Gruppe besuchte den Evangelischen Kirchentag in Hannover, unternahm eine Stadtführung in Hildesheim und setzte sich in der Gedenkstätte Bergen-Belsen mit der Geschichte auseinander.
Eine besondere Erfahrung bildete die Pilgertour von der Stiftskirche Wunstorf nach Idensen – ein gemeinsamer geistlicher Weg in Bewegung. Auch eine Fahrt zu den Lutherstätten nach Wittenberg stand auf dem Programm. Zahlreiche kirchliche Veranstaltungen, Gespräche und gemeinsame Aktionen prägten die Tage.
„Diese Mischung aus Geschichte, Glaube, Alltag und Spiritualität hält unsere Partnerschaft lebendig“, so Fritzsche. „Die brasilianische Gruppe hat nicht einfach ein touristisches Programm absolviert. Sie war mitten unter uns.“
Die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf und der brasilianischen Partnerkirche Sínodo Uruguai blickt auf eine lange, lebendige Geschichte. "Was in den 1990er-Jahren mit ersten Kontakten begann, hat sich zu einem kontinuierlichen Austausch entwickelt. Regelmäßige Besuche, Schulpartnerschaften, Projekte und Begegnungen auf Augenhöhe ließen eine Verbindung wachsen, die längst mehr ist als ein kirchliches Austauschprogramm", sagt Fritzsche.
Im Mittelpunkt steht dabei über die Jahre hinweg der persönliche Austausch – über Glauben, Leben und die Welt. Gemeinschaft entsteht beim Gebet ebenso wie beim gemeinsamen Kochen, Singen, Feiern und Lachen. Viele Freundschaften wuchsen über Sprach- und Landesgrenzen hinweg.
„Ein zentrales Wort, das uns prägt, lautet: Convivência – das gemeinsame Leben, das Teilen von Alltag, Glauben und Perspektiven“, sagt Sabine Teuber-Lukaszewski, die das Projekt seit Jahren begleitet. „Besonders freuen wir uns, dass die Zukunft der Partnerschaft bereits spürbar begonnen hat: Junge Menschen und Schulgruppen gestalten den Austausch aktiv mit. Sie bringen neue Energie in die Verbindung zwischen Norddeutschland und dem Südwesten Brasiliens – und sorgen dafür, dass die Convivência weitergeht.“
Am Sonntag, 11. Mai, bildete ein Festgottesdienst in der Liebfrauenkirche den offiziellen Abschluss. Zwei Tage später verabschiedeten sich die Gäste und Aktiven beim Abschiedstreffen im Gemeindehaus Bordenau.
„Diese Abschiede sind immer schwer – aber sie zeigen auch, dass etwas gewachsen ist“, sagt Fritzsche. „Was bleibt, ist die Verbundenheit. Und die Vorfreude auf ein Wiedersehen.“
Mitmachen? Sehr gern.
Wer Interesse an anderen Ländern und Kulturen hat, sich gern über Gott und die Welt austauscht, lebendige Gemeinschaft erleben möchte, unsere Kirchengemeinde in Brasilien vertreten will oder schon immer mal Chimarrão trinken und Churrasco essen wollte, ist herzlich eingeladen, Teil der Brasilien-Partnerschaftsgruppe zu werden.
Nähere Informationen gibt es in der Superintendentur unter Telefon (05032) 5993.**