Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
in der Hoffnung, dass auch in der kommenden Zeit bei uns im Gegensatz zu etlichen Nachbarländern Gottesdienste stattfinden und Kirchen offenbleiben dürfen, übersende ich Ihnen u.a. zum letzten Mal von unserem geistlichen Vizepräsidenten Arend de Vries folgende neue Informationen:
Vorbereitungen auf die Adventszeit und Weihnachten
In fast allen Kirchengemeinden laufen die Vorbereitungen auf die Adventszeit und Weihnachten auf vollen Touren. Viele kreative und großartige Ideen werden entwickelt für Gottesdienste und Andachten in den Weihnachtstagen, damit auch in diesen Zeiten die Verkündigung des menschgewordenen Gottes geschehen kann. Und auch, damit Menschen in diesen verunsichernden Zeiten zu Weihnachten das erleben und erfahren, was für sie zu diesem christlichen Fest dazugehört. Manche der geplanten Gottesdienste, Krippenspiele und Andachten wurden bereits von den örtlichen Behörden genehmigt, andere bisher nicht. Hier stellen wir auch große regionale Unterschiede und unterschiedliche Auslegungen der geltenden Verordnung fest. (Das gilt leider auch besonders für die Region Hannover!). In dieser Woche ist das nächste Gespräch der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geplant. Wir erwarten im Anschluss daran, voraussichtlich am 27. oder am 28. November, die neue Verordnung des Landes Niedersachsen, die dann ab dem 1. Dezember gelten wird. Wir haben Verantwortliche auf unterschiedlichen Ebenen dringend gebeten, in dieser neuen Verordnung die Frage der Gottesdienste außerhalb von Kirchen und kirchlichen Grundstücken eindeutig zu klären. Von dieser Klärung wird abhängen, ob alle geplanten Gottesdienste in der Form, wie sie vorgesehen sind, genehmigt werden können. Wir wissen, dass manche Gemeinden durch die Anmietung von fremden Räumen, aber auch durch die Buchung von technischen Anlagen vor der Frage stehen, ob möglicherweise zu hohe Storno-Belastungen entstehen, wenn diese Veranstaltungen aufgrund der Verordnung doch nicht durchgeführt werden können. Im Moment empfehlen wir Ihnen, ggf. mit den Partnern Gespräche über Stornofristen u.a. zu führen.
Wir werden nach der Veröffentlichung der nächsten Verordnung mit unseren Handlungsempfehlungen über die Folgerungen für die kirchlichen Arbeit informiert werden. Dies wird voraussichtlich erst am 30. November oder am 1. Dezember möglich sein. Sollten Sie bis dahin Rückfragen oder Beratungsbedarf zur Anmeldung und Genehmigung von Gottesdiensten oder rund um das Thema Hygienekonzepte haben, wenden Sie sich gerne per Mail an Stefan Riepe, Fachplaner für Besuchersicherheit und Hygienebeauftragter für Veranstaltungen (stefan.riepe@evlka.de). In vielen Gesprächen, aber auch in Presseartikeln wird immer wieder der Vergleich angestellt zwischen erlaubten Gottesdiensten und nicht erlaubten Kulturveranstaltungen. Und häufig wird dann gefolgert, dass es „ungerecht“ sei, wenn das eine stattfinden darf, das andere aber nicht, immer wieder auch mal mit dem Hinweis darauf, dass auch die Kulturschaffenden gute Hygienekonzepte haben. Dass das nicht das Kriterium ist, darauf weist Helge Johr, Vizepräsident der Evangelisch Reformierten Kirche, hin in einem Rundschreiben an die Gemeinden. Für die Erlaubnis zur Weitergabe sei ihm herzlich gedankt. Dieses Schreiben ist eine gute Argumentationshilfe (Anlage „Schreiben Ref. Kirche zu Religionsfreiheit“).
Kommunikation während der Pandemie
Es erscheinen erfreulicherweise viele Veröffentlichungen in den Medien über die stattfindenden und geplanten Gottesdienste. Wir haben für Sie einige Grundregeln für die Kommunikation mit der Presse und bei Pressekontakten zusammengestellt, die wir Ihnen empfehlen möchten. Sie finden diese in der Anlage „Kommunikation während der Pandemie“, die nur für den internen Gebrauch bestimmt ist. Die Superintendentinnen und Superintendenten sowie die Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit in den Kirchenkreisen und Sprengeln erhalten dazu noch eine gesonderte Information. Bei einem Infektionsfall oder dem Verdacht auf einen Infektionsfall in einer kirchlichen Veranstaltung soll die Superintendentur umgehend informiert werden. Die Kommunikation gegenüber Medien wird federführend vom Kirchenkreis wahrgenommen (s. Anlage).
Bausteine für ein Hygienekonzept für Gemeindehäuser und kirchliche Gebäude
Die „Bausteine für ein Hygienekonzept für Gemeindehäuser und kirchliche Gebäude“ vom 25. Juni 2020 wurden auf Grundlage der zum SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard ergangenen Arbeitsschutzregel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und weiterer konkretisierender Regelungen der Berufsgenossenschaften aktualisiert, konkretisiert und um Textbausteine für weitere Schutzmaßnahmen ergänzt. Die geänderten und neu hinzugekommenen Passagen sind entsprechend markiert. Besonders hinweisen möchten wir auf den Abschnitt „Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen). Die meisten Gemeindehäuser haben nach unserem Kenntnisstand zwar keine RLT-Anlage; aber alle betroffenen Kirchengemeinden sollten sich -sofern noch nicht geschehen - dringend mit dieser Thematik beschäftigen und ggf. geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, um eine evtl. Erhöhung des Infektionsrisikos durch diese Anlagen zu vermeiden. Für alle, die mit dem Begriff Raumlufttechnische Anlagen wenig anfangen können, hier eine kurze Definition: RLT-Anlagen sind fest verbaute Einrichtungen zum Lüften und Klimatisieren von Räumen. Im Gegensatz zu Heizungsanlagen, die sich darauf beschränken, die Raumluft im Winter zu erwärmen, sollen Lüftungs- und Klimaanlagen den Zustand der Raumluft hinsichtlich Reinheit, Temperatur, Feuchte usw. in bestimmten Grenzen konstant halten (s. Anlage).
Neues aus der Jugendarbeit
Frau Baron-Turbanisch, Frau Jürgensen, Herr Steinmeier und Herr Elmhorst berichten, dass die Ev. Jugend einen digitalen Adventskalender erstellen und anbieten wird, der erneut auf Instagram (@evju.neustadtwunstorf) sowie unter https://www.instagram.com/evju.neustadtwunstorf/?hl=de zu finden sein wird. Eine Verlinkung mit dem digitalen Adventskalender der Region Nord ist geplant. Zudem ist für den 12.12. ein Advents Special geplant, das von Anna Ludewig und weiteren Teamern entwickelt wurde. Es geht hierbei um einen Stationenweg von der Mardorfer Kirche bis nach Mariensee (insgesamt ca. 20 Kilometer). An unterschiedlichen Stationen können sich die TeilnehmerInnen auf Advent und Weihnachten einstimmen. Dann gibt es neben einer erneuten Gute Nacht Post Aktion für die Teamerinnen und Teamer im Advent ebenso die Gelegenheit, selbst online eine schöne Weihnachtspost zu gestalten und an andere Menschen zu verschicken, die Idee von Caro Meyer aus Liebfrauen ist unter http://www.verschick-mal-liebe.de/ zu finden.
Weihnachtliche Orgelmärchen für kleine Besetzung
Besonders auch für weihnachtliche Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen wurden musikalische Ideen für kleine Besetzungen entwickelt (s. Anlage).
Idee für den 1. Advent aus Hagen und Dudensen
Als eine kleine schlichte Idee für den 1. Advent finden Sie in der Anlage ein Plakat zur Aktion "Tragt in die Welt nun ein Licht" aus den KGM Hagen und Dudensen (s. Anlage).
Ein persönliches Wort von Arend de Vries zum Schluss
Mit einem persönlichen Wort verabschiedet sich mit dieser Mail unser geistliche Vizepräsident Arend de Vries. Er schreibt: Seit Mitte März stehen wir gemeinsam vor der Aufgabe, das kirchliche Leben zu gestalten angesichts der Gefährdungen durch das Corona-Virus, Sie in den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen, Einrichtungen, wir im Landeskirchenamt, in den landeskirchlichen Einrichtungen und Fachstellen. Sehr bald und zeitweilig mit hoher Schlagzahl haben wir Ihnen Handlungsempfehlungen zukommen lassen mit dem Ziel, einerseits die kirchliche Arbeit weiterhin zu ermöglichen, andererseits das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu minimieren – immer auf der Basis der geltenden Verordnungen das Landes Niedersachsen. Dabei waren wir uns stets dessen bewusst, dass nach unserer Kirchenverfassung die Entscheidungen von den zuständigen Gremien in der Kirchengemeinde und im Kirchenkreis zu treffen waren – wir konnten nur empfehlen. Manche haben unsere Empfehlungen als zu restriktiv empfunden, einige vermuteten sogar „vorauseilenden Gehorsam“. Andere fanden, dass unsere Empfehlungen nicht deutlich genug waren, sie hätten lieber „klare Ansage“ gehabt, was erlaubt ist und was nicht. Ob wir immer richtig lagen, hilfreiche Auskunft gegeben haben, angemessen reagiert haben - ich weiß es nicht. Wir haben es versucht. Wir, das waren und sind:
Der Krisenstab der Landeskirche, in dem Kolleg des Landeskirchenamtes, Bischofsrat sowie weitere Mitarbeitende aus dem Landeskirchenamt und der Evangelischen Medienarbeit zusammenarbeiten. Die Mitarbeitenden aus dem Michaeliskloster, dem Seelsorgezentrum und dem Haus kirchlicher Dienste haben uns in den Fachfragen unterstützt mit ihrer Fachkompetenz.
Und da ist die so genannte Taskforce, die sich im Laufe der Zeit gebildet hat. Dazu gehören: Andrea Radtke und Kerstin Gäfgen-Track, die Bevollmächtigten der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, die in ständigen Verhandlungen mit den Zuständigen im Land Niedersachsen sind, Benjamin Simon-Hinkelmann und Rebekka Neander, anfangs auch Johannes Neukirch, aus der Pressestelle, die u.a. die landeskirchliche Webseite aktuell halten, Silvia Mustert, Persönliche Referentin des Landesbischofs und Stefan Riepe sowie Simone Ernst vom Veranstaltungsmanagement in der EMA, die fast ununterbrochen für Anfragen zur Verfügung stehen. Seit einigen Wochen ist auch mein Nachfolger, Ralph Charbonnier, dabei. Bei allen bedanke ich mich herzlich für die Zusammenarbeit in diesen Krisenzeiten. Manchmal sind wir auch an unsere Grenzen gekommen.
Mit dieser Mail verabschiede ich mich von Ihnen. Es bleiben nur noch wenige Tage bis zur Verabschiedung in den Ruhestand. Nun wird an meine Stelle mein Nachfolger Ralph Charbonnier treten und den Kontakt zu Ihnen halten. Ich wünsche Ihnen in den Gemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen viel Zuversicht für die kommenden Wochen, gutes Gelingen bei Ihren Planungen für Advent und Weihnachten, die nötige Frustrationstoleranz, wenn sorgfältig und liebevoll Geplantes sich nicht realisieren lässt. Ich bin mir sicher: wir werden als Kirche in diesen Zeiten präsent sein, Menschen begleiten und in alle Dunkelheiten hinein das Wort vom „aufgehenden Licht aus der Höhe“ sagen. Schon mit einem Ausblick in den Advent grüße ich herzlich mit dem Liedvers von Jochen Klepper:
Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Licht, hält euch kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte kommt euch die Rettung her.
Diesen Grüßen in dieser Woche vor dem 1. Advent schließe ich mich an, danke Arend de Vries für allen unermüdlichen Einsatz und seinen gesamten Dienst für unsere Kirche und wünsche ihm in aller unserer Namen für seinen neuen Lebensabschnitt alles Gute und Gottes reichen Segen!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Hagen
Superintendent
Ev.-luth. Kirchenkreis Neustadt Wunstorf
Silbernkamp 3
31535 Neustadt
Tel.: 05032 5993